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Preview Januar

Der Dezember ist vorbei, das Jahr mit den vielen Zweien ebenso. Eine zertrümmerte Schokoweihnachtsmannvisage guckt noch aus der Mundluke, Plätzchenkrümel verfangen sich in Strickpullovermaschen, im Frohes-Neues-Prosecco ertrinkt ein Fliegenquartett. Aus dem Fress- und Saufkoma erwachend stößt man die lästigen Familienanhängsel von der Balkonbrüstung, gurgelt nochmal mit der Goldkrone nach und stolpert rein in 2023. Tür auf und… eine Lawine von Neustarts und Ereignissen verschüttet einen. Am Boden liegend kreisen die kommenden Top-Ereignisse des Jahres um den geistigen Augapfel:

Der Compact of Free Association zwischen den USA, Mikronesien und den Marshallinseln läuft aus.

50-jähriges Jubiläum des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein.

300. Todestag des niederländischen Naturforschers Antoni van Leeuwenhoek.

100 JAHRE LORIOT

Man öffnet die fleischligen, verquollenen Lider, rappelt sich auf und beginnt die Treppe des Jahres runterzufallen. Und die sind die Stufen vom 12. in den 11. Stock hinunter:

Und wir starten gleich mit einem Highlight rein. Ausgezeichnet in Venedig, nominiert für vier Goldene Schnecken (Bestes Originaldrehbuch, Bester Nebendarsteller, Beste Nebendarstellerin, Bestes Ensemble) kommt Martin McDonagh nach seinen Oscar-Erfolg und frühen Team-Scala-Klassiker »Three Billboards Outside Ebbing, Missouri« mit einem Triumph auf Irisch zurück. Für »The Banshees of Inisherin« vereint er sein Hauptdarsteller Duo aus »Brügge sehen… und sterben?« Colin Farrell (Goldene Schnecke für »The Killing of a Sacred Deer«) und Brendan Gleeson (»Paddington 2«, »Harry Potter«). Farrell wird zudem auch noch mit Barry Keoghan wiedervereint (ebenfalls Goldene Schnecke für »The Killing of a Sacred Deer«), hinzu kommt noch eine furiose Kerry Condon. Diese brillanten Darsteller spucken einander feingeschliffenste Dialoge in breitestem Irisch an den Kopf, wodurch der letzte, verbale Hauptdarsteller dieser tiefschürfenden schwarzen Komödie geboren wird (Warnung: Wer diesen Film nicht im Original guckt, ist nicht berechtigt eine Genusspunkt-Wertung abzugeben und riskiert eine JFK-Suspension für eine offene Zahl an Wochen. Dies ist kein Scherz. Ich mache keine Witze, wenn es um Leben und Kino geht. Die sprechen in der Synchro den Namen der fucking Insel falsch aus.). Und das alles nur, weil einer den Erik macht und sagt, dass er von einem Tag auf den anderen nicht mehr mit dem ehemaligen besten Freund nichts mehr zu tun haben will. Er sei zu langweilig. Ersterer könne es sich nicht mehr leisten, so viel Lebenszeit zu verschwenden. Für alle, die »EO« verpasst haben: Es gibt auch hier einen prägnanten Esel, der Farrell am Set mehrfach angegriffen hat. Euphorische Stand Ovations in Venedig.

In Hamburg lief dafür »In der Nacht des 12.«. Wurde schon 2022 von Abgesandten des Filmklubs gesichtet und für die Jahresliste eingetütet, aber man guckt ja nicht nur für die Luxusburger-Jahresendauswertung. Zumal wenn es brennende Französinnen gibt!!! (!!!!!!). Der Kriminalthriller behandelt nämlich den Fall einer jungen Frau, die auf dem Heimweg von einem Unbekannten in Brand gesteckt wird. Klassisches Genrekino vom Thrillerexperten Dominik Moll (»Die Verschwundene«). Großer Daumen hoch von Lua, Review für Genaueres von mir.

In Cannes kam keiner von der illustren Filmfangruppe rein, dort lief aber »Acht Berge«. In der italienischen Romanverfilmung erzählt von der Freundschaft zweier Männer in der Abgelegenheit eines einsamen Bergdorfes. In der Hauptrolle glänzt unter anderem Luca Marinelli (»Martin Eden«), hinter der Kamera zeichnet sich Felix Van Groeningen verantwortlich, Regisseur vom ersten JFK-Film unseres COOs, »Beautiful Boy« (so hieß der Film, nicht nur den COO ruft man so). Eine physisch wie psychisch massive Erfahrung in großen Bildern.

Wie der Name es eben schon vermuten ließ, ist Felix Van Groeningen kein Italiener, sondern Belgier. Ein ähnliches Länderverwirrspiel ereignet sich beim dänischen Oscarkandidaten »Holy Spider«, mit dem Autorenfilmer Ali Abbasi nach seiner schwedischen Troll-Romanze in seine iranische Heimat zurückkehrt. Ausnahmweise mal kein Moraldrama, sondern ein True-Crime-Thriller. Erzählt wird der Fall des “Spinnenmörders”, der zu Beginn des Milleniums 16 Frauen das Leben nahm. Bei ihren Ermittlungen muss Journalistin Rahimi feststellen, dass die Gesellschaft aber anscheinend gar kein großes Interesse daran hat, dem Killer auf die Pelle zu rücken.

Ihr habt kein Bock auf schon wieder Nah-Ost, schon wieder Schmutziges, schon wieder Not und Elend? Dann hab ich das Gegenteil für euch: eine große Party namens »Babylon« (benannt nach einer Stadt aus dem heutigen Irak). Damien Chazelle bläßt nach »Aufbruch zum Mond« endlich wieder in die goldenen Trompeten, die er in seinen jazzigen Hollywooderfolgen »La La Land« und »Whiplash« schon so virtuos bließ. Diesmal mit den Betonungen Gold und Hollywood. In die Golden 20s der Traumfabrik reist Chazelle in seiner ausufernden Dekadenz-Satire, mit in der 1. Klasse sitzen Brad Pitt, Margot Robbie und Tobey Maguire. Ein cinematorische Exzess im größten Grandeur, über drei Stunden, sehr kontroverse Rezeption bei Publikum wie Kritik. Wer Bock auf Kino wie Caligula und Nero es gefeiert hätten Bock hat, kann sich gleich schon mal ein Dutzend Tickets lösen.

Gehen wir viiiiiiiiiieeeel kleiner im Maßstab. Stand-Up Comedian B. J. Novak hat eine kleine Krimikomödie mit Cowboyhüten gemacht. Irgendwo läuft Ashton Kutcher durchs Bild. Im Deutschen heißt es laut Verleih nicht “I am »Vengeance«“, sondern “Ich bin »Rache auf Texanisch«“. Ein schöner kleiner Spaß für zwischen durch.

Gar kein Spaß soll dagegen »The Son«. Florian Zeller adaptiert nach »The Father« wieder eines seiner Stücke für die Leinwand, diesmal geht es nicht um Demenz eines Alten, sondern Depressionen eines Jungen. Anthony Hopkins wankt erneut durch den Hintergrund, vorne stehen jedoch Hugh Jackman (»X-Men«, »Prisoners«) und Laura Dern (»Jurassic Park«, »Wild at Heart«) plus Vanessa Kirby (»Pieces of a Woman«). Erneut ein emotionales Dialogdrama, vor allem hier aufgenommen, durch den großen Luxusburger für »The Father«, wobei mich jedoch David Ehrlichs Beschreibung “emotionaler Pornographie” ziemlich abgeturnt hat.

Deutlich mehr Bock habe ich schon auf »Close«, der immer wieder unter den besten Filmen 2022 gelistet wurde. Der Belgier Lukas Dhont kehrt nach seinem einfühlsamen Trans-Coming-of-Age-Drama »Girl« mit einer weiteren Jugendgeschichte zurück. Diesmal zweier Jungen, die an der Schwelle zur Adoleszenz merkten, dass irgendetwas in ihrer unschuldigen, vertrauten Kinderfreundschaft nicht mehr stimmt. Ohne große Theatralik reiben sich intensivste Freundschaft und intensivste Einsamkeit aneinander. Rauschend durch belgische Blumen, traurig, zärtlich und rasant steht mit »Close« jetzt schon ein Jahresfavorit vor der Tür.

Nachdem wir uns nun fast ausschließlich um die Probleme priviligierter Weißer gekümmert haben (und was auch immer Iren sind), kommen wir zum Black Cinema, welches der umjubelte »Till« für die kommende Oscarsaison bereichert hat. Im Zentrum steht der Mord an einem afroamerikanischen Teenager, auf den der Mob in Mississippi Mitte der 50er los ging, mit der Beschuldigung, er hätte mit einer weißen Frau geflirtet. Die Mutter des gelynchten Emmet will Gerechtigkeit. Mamie Till-Mobleys Kampf gilt als zentraler Impuls für das Entstehen der Bürgerrechtsbewegung in den USA.

Noch einmal rüber vom Westen in den Osten. So geht’s auch für Freddie, eine Französin in der Mitte ihrer 20er, die das erste Mal in ihr Geburtsland Südkorea heimkehrt. Doch entfaltet sich die Suche nach ihren leiblichen Eltern in der Seouler Metropole als Chaos. Der begnadete kambodschanisch-stämmige Regisseur Davy Chou konnte mich schon mit seinem minimalistisch-stilisierten »Diamond Island« begeistern, sein neuer Film »Return to Seoul« galt als der geheime beste Film des Jahres 2022.

Als chaotischen Geheimtipp hatte unsere Auslandskorrespondentin Lina im vergangenen Jahr zudem »Petrov’s Flu« abgespeichert. Das Chaos entsteht hier im Leben eines Comiczeichners, der im Post-Sowjet-Russland fieberkrank in eine Welt der Halluzinationen abdriftet, wo die Realität immer weiter zu verschwimmen scheint. Diese Romanverfilmung ist fast schon politisches Pflichtprogramm, ist es doch einer der neuen Film vom ultra-produktiven russischen Exilanten Kirill Serebrennikov, Gott sei Dank nicht mehr in Putins Gefängnissen weggesperrt. Darüber hinaus ist Serebrennikov aber auch noch berühmt-berüchtigt für seine nie versiegenden filmischästhetischen Innovationen. Und das bei einem Theatermann! Von Lina jedenfalls (wenn auch verwirrt) gegreenlightet.

Zurück auf der großen Leinwand, gleich am ersten Dienstag des neuen Jahres: »Rambo«. Ballern.

Zum Streamen: Auf Disney+ gibt es die viel gelobte Dokumentation »The Territory« über den Überlebenskampf des indigenen Uru-Eu-Wau-Wau-Volkes im Amazonasgebiet, bedroht von der fortschreitenden Abholzung ihres Lebensraumes. Daher interessant, da der Film teilweise von den Uru-Eu-Wau-Wau selbst gedreht wurde. Für die Augenmenschen: Große Dschungelbilder!

Ihr seht, auch im neuen Jahr gibt es keine Pause. Jede Menge Freunde, Politk, Morde, Saufen, Ballern. Ganz normales Wochenende in FFO, in Kaltenmoor oder dem mittelhessischen Kirch Göns, unweit von Lang Göns (2-Uhr-Nachts-Regionalzug represent). Auch im neuen Jahr muss mit der Dezentralisierung gekämpft werden, doch egal ob Halle, Holland oder Mannheim, informiert euch, knüpft Kontakte, bildet Banden. Wir geben euch alle nötigen Daten, Materialien und zur Not angemietete Begleiter. Baumannconsulting is always by your side. Wer hier noch liest, kann gerne zeigen, dass in der Umfrage nicht nur just for fun die Deluxe-Preview gefordert wurde und jetzt in die Kommentare schreiben, auf welchen Film die Dame oder der Herr sich am meisten freut. »Barbie«? »Dune 2«? »Oppenheimer«? Oder doch der neue vierstündige Dialogkracher vom türkischen Arthouse-Großmeister Nuri Bilge Ceylan (WHOOOP WHOOOOOOP HYPE TRAIN)?

Egal was kommt, Baumannconsulting wünscht Ihnen eines cinematorischen Start ins neue Jahr

Partissement.

Ihr J.C., JFK-President

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Preview Dezember

Diese pünktlich erscheinende Preview muss mit schlechten Nachrichten beginnen: Es wurden einige Starts verschoben. Unter den Opfern: Der neue Park Chan-wook-Film. Lina kennt ihn schon, wir werden ihn erst im Februar kennenlernen. Briten. Angeber. Wir müssen mit ein paar Resten vorliebnehmen. Vielleicht reicht es aber doch für einen schönen Weihnachtsschmauß.

Wichtig: Einige Formalitäten am Ende. Also bitte nicht auf dem halben Weg wieder auf TikTok swipen. Grazie mille.

Wieder zu den Resten: Ein paar Novemberfilme kommen jetzt ins Streaming. Darunter: »BARDO« und »Guillermo Del Toros Pinocchio«. Gerade letzterer wohl als Weihnachtsmärchen nicht verkehrt. Ersterer, nun ja, ein paar mexikanische Sommerfeelings gegen die Winterdepression.

Zum Frischzubereiteten: Noch immer heiß trotz langem Überkochen ist der gesamte #MeToo-Komplex. Maria Schrader (»Unorthodox«) arbeitet die ganze Sache nun noch mal in »She Said« auf. Klassisches amerikanisches Journalistenkino mit Zoe Kazan (»The Big Sick«) und Carey Mulligan (»Promising Young Woman«, »Drive«, »Inside Llewyn Davis«) auf Recherchearbeit in die dunkelsten und dreckigsten Winkel Hollywoods.

Die Boyz haben keinen Bock auf Feminismus? Dann geb ich euch alles, was ihr wollt: Adam Driver und Hitler. Na gut, den österreichischen Amateur-Kunstmaler gibt es nur indirekt. Denn Adam Driver spielt einen Spezialisten für “Hitler-Studien” in »White Noise«. Noah Baumbach (»Marriage Story«, »Frances Ha«, Autor von »Madagascar 3«) verfilmt den modernen Meisterautor Don DeLillo zusammen mit seiner Frau Greta Gerwig (»Frances Ha«), Don Cheadle (»Boogie Night«, »Avengers«) und eben Adam (»Marriage Story«, »Annette«, »Paterson«). Neben den “Hitler-Studien” geht es vor allem um Adams sechsköpfige Patchwork-Familie, die von apokalyptischen Kalamitäten und Hiobsbotschaften bombadiert wird. Eine Familie in der Krise, ein Mann mit Haarausfall und Hula-Hula-Hula-Hoops. Anfang des Monats im Kino, zum Ende auf Netflix.

Nachdem Baumbachs Film in Venedig eher gemischt wegkam, wurde der folgende in Cannes bereits von etlichen Kritikern zum Film des Jahres gekürt. Erinnerungen an eine Vater-Tochter-Beziehung rauschen hier zusammen in Charlotte Wells’ Spielfilmdebüt »Aftersun«. Hauptdarsteller Paul Mescal kennen vielleicht ein paar aus der Sally-Rooney-Adaption »Normal People«. Zwischen Homevideo und flirrendem 35mm platzen die Farben vor Freude, Wehmut, Schmerz und Sehnsucht. Schon jetzt ist der Film auf Dutzenden Toplisten und Wells gilt als große Hoffnung des britischen Gegenwartskinos. Jetzt, wo der Koreaner weg ist, wahrscheinlich das Monatshighlight.

Ganz unsicher hingegen bin ich bezüglich »Der denkwürdige Fall des Mr. Poe«. Eine Edgar-Allen-Poe-Adaption mit Christian Bale (»The Dark Knight«, »Vice«, »American Psycho«) klingt erstmal verlockend, auch der Haufen Stars im Restensemble ködert und selbst Regisseur Scott Cooper (»Black Mass«, »Hostiles«, »Crazy Heart«) ist per se nicht inkompetent. Dennoch habe ich um meinen Lieblingsautor Angst, gerade bei der klassischen Horrorpsychose »The Tell-Tale Heart« kann natürlich viel schief gehen. Vielleicht um die Gefahren der super-subjektiven Kurzgeschichte zu umlaufen, scheint der Film eine Art Meta-Ansatz zu versuchen. Hoffen wir mal, dass das nicht zu seinem Fall (wie beim Hause Usher) wird. Reingucken muss man wohl mal.

Noch ein großer Autor, aber eine viel sicherere Bank: Xavier Giannoli hat den Gesellschaftsromanklassiker von Balzac, dem einflussreichsten Dichter französischer Sprache, »Verlorene Illusionen« für die große Leinwand adaptiert. Im prunkvollen Stil des pompösen Kostümkinos wird hier die große Saga eines jungen, scheiternden Schriftstellers erzählt, der sich im Saus und Braus der dekadenten Pariser Aristokraten und der zynischen Presse verfängt. Alles hier ist nur aller erste Qualität, vielfach ausgezeichnet, bejubelt, Gold, Champagner, Sex – Intrigen. Was will ich denn mehr? Was wollt ihr bitte mehr??

Ich weiß, was ihr wollt: einen Esel. Wenn schon keine Kuh, dann doch bitte einen anderen charmanten Vierbeiner. Der alte polnische Meister hat ein sehr überraschendes Comeback im diesjährigen Cannes-Wettbewerb gefeiert. Sein Film »EO« erzählt die Odyssee eines niedlichen Esels über Stock und Stein, blickt in und durch seine traurigen Augen. Vom Geheimtipp langsam zum Jahreslistenfavoriten avanciert könnte »EO« noch einmal ein ganz besonders schöner Abschluss für 2022 werden.

Disney+ füllt dann noch das Genre-Loch auf, was sonst im Monat klaffen würde: »Barbarian« erzählt einen Horrorthriller, der sich hinter einem obskuren Airbnb offenbart, das scheinbar versehentlich doppelt gebucht wurde. Einer der beiden Bucher ist Bill Skarsgård alias Pennywise aus »Es«. Kam extrem kontrovers weg, insgesamt aber durchaus ein Kritikerliebling.

Das wärs, kriet man vielleicht nochmal gut unter Dach und Fach für die Jahresliste. Apropos…

Natürlich werden auch dieses Jahr wieder die Luxusburger vergeben. Die Nominierungsphase beginnt am 27.12. um 8:00 und endet schon relativ rasch am 29.12. um 23:59. Die Votingphase für die Auszeichnungen geht danach dann vom 30.12. 10:00 bis zum 31.12. 14:00. Das Votingtool wird diesmal nicht wieder mit der riesigen Kreuzchentabelle ausfallen, sowohl wegen der zunehmenden Sichtungsfragmentierung als auch den Anzeigefehlern der letzten Jahre. Überlegt euch daher bitte schon mal bis dahin effektiv, welche Filme ihr gerne dieses Jahr auszeichnen würdet. Die Kategorien sind die gleichen wie jedes Jahr, also Beste Darstellerin, Bester Darsteller, Bestes Drehbuch, Beste Kamera, Beste Musik und Bestes Ensemble. Nominiert werden dürfen alle Filme, die in der JFK-Letterboxd-Jahresliste sind, also als offizielles Event gezählt worden sind.

Und für die, die es bis hierhin geschafft haben, gewissermaßen eine Sache genau bezüglich diesem Punkt: Wollt ihr für 2023 weiterhin die ausführlichen Monatspreviews mit Texten und Eventseiten oder lieber einfach eine Trailerplaylist, zu der man dann in der Hauptgruppe das Interesse kommuniziert? Ich schreibe diese Previews sehr gerne, aber weiß gar nicht, ob diese Textwände a) gelesen werden und b) nicht eher als übermäßig, umständlich und überflüssig angesehen werden. Denn ich investiere diese vielen Zeitstunden sehr gerne, aber es soll natürlich primär für euch nützlich und interessant sein. Stimmt gerne hier ab. Jede Nicht-Stimme wird primär erstmal als “brauch nich” gewertet.

Ho-ho-hochachtungsvoll und eine schneereiche Adventszeit

Ihr JFK-President

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Preview November

CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG CRONENBERG

David Cronenberg ist endlich wieder zurück und nicht mit einer Literaturverfilmung, nicht mit Gangsterstreifen, sondern SO RICHTIG. »Crimes of the Future«, Sci-Fi-Setting, es wachsen Organge mit unbekannten Funktionen, ein Aragorn sagt sich, er macht ‘ne Performance-Show draus, wie er sich das Zeug rausoperieren lässt. Körperhorror par excellence, lustvoll atmendes wildes Fleisch, Zungen in chirurgisch geschaffenen Körperöffnungen, WAS WILL ICH MEHR? Genau: Neben good old Viggo Mortensen (»Herr der Ringe«, »Green Book«, »Dreizehn Leben«) gibt es gleich meine beiden Queens Léa Seydoux (»No Time to Die«, »France«, »The French Dispatch«) und Kristen Stewart (»Spencer«, »Personal Shopper«). Plus »Berlin Alexanderplatz«-Protagonist Welket Bungué. LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH!

Einer für, jetzt zwei für euch: Da wäre zum einen der mit Stars gemästete »Amsterdam«. David O. Russell (»American Hustle«, »Silver Linings Playbook«, »The Fighter«) ist wieder da mit einer abstrusen wahren Geschichte, diesmal über ein Trio von Freunden zwischen den Weltkriegen. Eine Screwball-Comedy der alten Schule. MASSIV gefloppt in den Staaten. Vielleicht aber dennoch für den einen oder die andere hier interessant. Denn der Cast setzt sich wie folgt zusammen: Margot Robbie, Christian Bale, John David Washington, Robert De Niro, Anya Taylor-Joy, Rami Malek, Chris Rock (verwundet von Will Smith), Zoe Saldaña, Mike Myers, Michael Shannon, Timothy Olyphant, ANdrea Riseborough, Matthias Schoenaerts und Taylor Swift (mit deren Schlüsselszene sich der Film laut David Ehrlich unsterblich mache).

Der November scheißt euch aber mit noch mehr Stars zu, denn Rian Johnson schickt wieder ein illustres Ensemble in einen Mordfall unter Aufsicht vom Donut-Detektiv Benoic Blanc. »Knives Out« geht mit »Glass Onion« in die zweite Runde, der Ring ist diesmal Griechenland, die Kontrahenten sind unter anderem Edward Norton, Janelle Monáe, Ethan Hawke, Dave Bautista und Kate Hudson. Daniel Craig natürlich mittendrin. Nachdem der erste Teil gleich zwei Goldene Luxusburger gewann, sehe ich mich gezwungen, den hier mit aufzunehmen. What you get is what you see. Ich schätze, die potentiellen Interessenten, sind eh sold. Genau wie die Rechte am dritten Teil der Krimireihe, wie man munkelt.

So, nach einem JFK-Darling nun der große Antagonist des kultigen Kinokonglomerats: Deutsches Kino. Mit Hans-Christian Schmid kehrt *endlich* der Regisseur von »Requiem« zurück, einem der aufregsten Filme der 2000er. Diesmal greift er sich den autobiographischen Entführungsroman »Wir sind dann wohl die Angehörigen«. Die Besonderheit ist, dass dieser legendäre deutsche Kriminalfall nicht als »Taken«-artige Thriller-Grütze aufgezogen wird, sondern mehr als Psychodrama der hilflosen Hinterbliebenen. Schmid hat ein besonderes Talent für Familiendynamiken, für diffuse Unruhe. Sehr gute Kritiken, gilt als einer der großen deutschen Filme der Saison.

Nochmal wahrer Fall, diesmal aber Frankreich. Vielleicht klingelt es bei einigen noch beim Namen Bataclan, ein Pariser Club, in dem es 2015 einen islamistischen Terroranschlag gab. »Meinen Hass bekommt ihr nicht« erzählt nun, insofern auch ähnlich zum Schmid-Film, die Geschichte eines Mannes, der seine Frau bei den Anschlägen verloren hat. Ein Film über Trauer, Trauma, aber auch den persönlichen wie nationalen Kampf darum, dass das Leben weiter geht. Und wie man dem Hass des Terrors antwortet. Vielfach gelobt als intimes Drama, aber auch eindringliches Porträt modernen Terrorismus.

Keinen Bock auf wahre Geschichten? Dann passt vielleicht »Bardo«, der (auch schon im Original) den Beititel »Die Erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten«. Den neuen Film vom fünffachen Oscarpreisträger Alejandro González Iñárritu (»Birdman«, »The Revenant«) habe ich bereits in Venedig gesehen. Der Maestro tritt diesmal in ein kunterbuntes Spiegelkabinett zwischen mexikanischen Flüchtlingsströmen, US-Flughafenkontrollen und Axolotln im Bus. Sein »Otto e mezzo«, mit Ansage, als epische Tragikomödie. Gewaltige Bilder, unbedingt auf der großen Leinwand sehen.

Ein anderer Mexikaner bekommt dieses Jahr nach »Nightmare Alley« eine zweite Chance an den deutschen Kinokassen. Endlich durfte Guillermo del Toro nämlich seinen »Pinocchio« machen. Die dreitausendste Verfilmung in den letzten fünf Jahren, diesmal aber als richtig schöner Animationsfilm mit der gewohnt märchenhaften Phantasmagorik des Meisters. Und diesmal auch mit Mussolini im Hintergrund. Lieber eine Holzpuppe mit wachsender Nase als ein Faschist.

Auch animiert ist ein Film, auf den sich ein paar wie ich weiß schon sehr freuen und anscheinend soll er im November wirklich kommen: »Inu-oh« erzählt von einem Jungen, das sich aufgrund außergewöhnlicher Körpermerkmale am ganzen Leib mit Stoffen, einschließlich Maske bedeckt. Dann trifft er ein anderes Kind, einen blinden Musiker, woraus sich eine Freundschaft bildet, die aber auch an den beiden Geheimnissen der Jungen rührt. Groß gefeiert vor einem Jahr am Lido.

Wie bleiben in Ostasien, bewegen uns aber ein Stückchen nach Westen: Aus Südkorea kommt »Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall«. Wie jedes Jahr hat Hong Sang-Soo damit einen Preis auf der Berlinale gewonnen und es ist halt wieder Hong Sang-Soo. Hong dreht jedes Mal den exakt gleichen Film und das seit fast drei Dekaden. Minimalistische Dialogdramen ohne nenneswerte Handlung, gedreht mit Mikro-Budget, im Grunde immer mit Kim Min-Hee (»Die Taschendiebin«). Die kommen fast nie nach Deutschland. ENDLICH hat es jetzt aber mal wieder einer (jedes Jahr kommen in etwa zwei neue Streifen) in die Bundesrepublik geschafft. Absolutes Filmnerd Material, aber vielleicht mal nach der Öffnung durch Hamaguchi mit »Drive My Car« und »Das Glücksrad« auch interessant für normalere Menschen. Hong ist in Korea übrigens so einflussreich, dass es mittlerweile flächendeckend den Begriff des “Post-Hongian-Cinema” gibt. Für mich jedenfalls ein absolutes Highlight diesen Monat, zumal es so selten eine Gelegenheit gibt, diesen filmischen Seelenbalsam auftragen zu dürfen.

Ich knall jetzt einfach noch zwei Hardcore Arthouse-Kracher hinterher: Der Erste ist »Il Buco – Ein Höhlengleichnis«, den ich letztes Jahr im Rahmen des Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg gesehen und war völlig weggeblasen. Noch nie sowas gesehen. Fast dokumentarisch wird der Abstieg in eine der welttiefsten Höhlen während der 60er in Norditalien gezeigt, jedoch rauscht da die ganze Zeit etwas diffuses Unheimliches im magischen Realismus von Michelangelo Frammartino. Sagenhafte Bilder, die nicht umsonst mit der Goldenen Schnecke prämiert worden. Großer Kritikerliebling. Auch von mir.

Der andere ist wieder ein (nicht erschrecken) deutscher Film. »Echo« lief auf der Berlinale, kam gut weg und klingt ordentlich. Ein Afghanistan-Veteran landet in der Provinz, aber das Trauma hallt nach. Gleichzeitig werden zwei Dinge gefunden: eine Mädchenleiche und eine Weltkriegsbombe. Irgendwie schwarzhumorige Satire auf den typisch deutschen Heimatkrimi, dann aber auch wohl sehr tiefschneidend psychologisch, dann jedoch wieder völlig surreal. Antike Mythen und Papageien, alles, was man so braucht.

Wo wir gerade bei rauem Land sind: Niemand hat das karge britische Land so gemalt wie die Brontës. Und Emily Brontës Geschichte (die Autorin von »Wuthering Heights – Sturmhöhe«) kommt jetzt auf die große Leinwand mit »Emily«. Kostümdrama, aber ohne großen Pomp, feministisch, empfindsam, leidenschaftlich. Vielleicht sogar zur anschließenden Lektüre motivierend.

Puh, aber wer hat denn Zeit 500 Seiten zu lesen? Ein echter Chefetageler hat für sowas doch keine Zeit! Zwischen Astor und Kopenhagener Aufsichtsrat kann man nur eines lesen: eine Speisekarte. Daher lüften wir die silberne Glücke und schauen uns doch mal »The Menu« mit Anya Taylor-Joy (»Das Damengambit«, »Emma.«, »The Northman«), Nicholas Hoult (»The Favourite«, »Mad Max: Fury Road«) und Ralph Fiennes (»Harry Potter«, »Kingsman«, »Grand Budapest Hotel«) an. Ein Pärchen, eine abgelegene Insel, ein Luxus-Restaurant, viele dunkle Überraschungen. Quasi Rodizio. Hoffentlich auch genauso blutig. Soll zumindest eine Art satirischer Horrorthriller sein. Adam McKay (»Vice«, »Don’t Look Up«) hat produziert.

Apropos »Don’t Look Up«: den Weltuntergang gibt es auch noch. Zumindest im Orginaltitel: »Armageddon Time« (zu Deutsch »Zeiten des Umbruchs« (*Schmerz*) erzählt semi-autobiografisch die Geschichte einer jüdischen Familie im New York der 80er. Gebildet wird diese Familie aus Anne Hathaway (»Brokeback Mountain«, »Der Teufel trägt Prada«, »Interstellar«), Jeremy Strong (»The Big Short«, »The Gentlemen«, »Succession«) und Anthony Hopkins (»Das Schweigen der Lämmer«, »The Father«) plus Nachwuchstalent Banks Repeta. Sehr gefühlvolles Ensembledrama, in Cannes gefeiert. Geschrieben und inszeniert von James Gray (»Ad Astra«, »Versunkene Stadt Z«).

Und was ist noch schlimmer als der Weltuntergang? Richtig: eine deutsche Feelgood-Komödie. Normalerweise springen die hier immer von der Klinge, aber nachdem LO sein Herz Hals über Kopf an »Wunderschön« verloren hatte, bin ich verpflichtet, auch den neuen Karoline Herfurth Film hier mit aufzuführen. »Einfach mal was Schönes« ist schon der zweite schöne Titel infolge und ist natürlich auch wieder so richtig schön. Ich übernehme hier jetzt einfach mal die Inhaltsangabe von meinem Arbeitgeber: Egal, wie sehr die Radiomoderatorin Karla sich auch bemüht, sie findet einfach nicht den richtigen Mann, um eine Familie zu gründen. Doch allmählich läuft ihr die Zeit davon: Karla wird 40, die biologische Uhr tickt. Also beschließt Karla, ihr Mutterglück nicht mehr von einem Mann abhängig zu machen, sondern allein ein Kind zu bekommen. Allerdings zeigt sich ihre Familie, zu der sie ohnehin ein leicht chaotisches Verhältnis hat, von dieser Entscheidung wenig begeistert. Auch nicht einfacher wird die Situation, als Karla sich in Ole verliebt, der zwar wunderbar zu ihr passt, aber leider sehr viel jünger ist, als sie selbst. Schön.

Zwei schnelle Streaming-Kandidaten, beide Netflix: In »The Stranger« wird eine spontane Flugzeugfreundschaft schnell brisant, als ein ungelöster Mordfall Sean Harris (»Spencer«, »The Green Knight«) und Joel Edgerton (»Dreizehn Leben«, »Star Wars«) auch noch zu verbinden beginnt. Grimmig in die Nacht murmelndes Thrillerdrama, atmosphärisch dicht, schauspielerisch intensiv.

Noch intensiver könnte aber dank der Goldenen Schnecken Gewinnerin Florence Pugh (»Don’t Worry Darling«, »Little Women«, »Midsommar«) Sebastián Lelios neuer Film »The Wonder« werden. Florentino Cappucino soll Mitte des 19. Jahrhundert weit draußen im irischen Niemandsland ein Mädchen heilen, das plötzlich aufgeöhrt hat zu essen, aber dennoch Monat für Monat weiterlebt. Handelt es sich um ein Wunder? Betrug? Teufelei? Sherlock Flomes ermittelt als Exflozist. Geschrieben von Alice Birch (»Normal People«, »Lady Macbeth«, »Succession«).

Nun aber wieder zum Wesentlichen.

LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH! LANG LEBE DAS NEUE FLEISCH!

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Preview Oktober

Ach du Scheiße, der Oktober kommt. Obwohl schon Filme aus mehr oder weniger unbekannten Gründen quer durch die Gegend verschoben worden, ist der Monat noch immer rappelvoll. Währenddessen enden alle Ferien und man hat keine Zeit und alle zerschlagen sich in diverse Windrichtungen und… seufz… Naja, vielleicht müssen die einen oder anderen tollkühn selbst in ihre lokalen Kinos steppen. Denn kunterbunte Jahreshighlights gibt’s en masse in diesem Kessel Buntes für die Halloween-Schleckermäulchen.

Aber steigen wir mal ein mit etwas Genre-Marmelade fürs saftige Abendbrot. Nach ihrem Vampir-Skaterfilm »A Girl Walks Home Alone At Night« dreht die Iranerin Ana Lily Amirpour wieder ein wenig am Rad und gönnt sich erneut wieder kaum eine Nacht dafür. In »Mona Lisa and the Blood Moon« bricht die titelgebende junge Dame nicht aus ihrem Gemälde, sondern der Psychiatrie aus und geht auf einen Streifzug durch die blutmondbestrahlten Straßen New Orleans. Die Stripperin Bonnie greift sie auf und entdeckt, dass sie telepathische Fähigkeiten hat, Fähigkeiten, die man für allerlei Dinge nutzen kann. Warum die Polizei auch bald Jagd auf die beiden Frauen macht. Mit Jun Jong-seo (»Burning«), Kate Hudson (»Almost Famous«) und Craig Robinson.

Mona Lisa zu anspruchsvolle Kunstscheiße? Stripperinnen zu sehr primtive Fleischeslust? Wir wollen Entertainment! Und was gibt es für größeres Entertainment, leidschaftlich und fürs Herz, als den Schlager? In »Rimini« geht es genau darum, denn der runtergrockte Richie Bravo ist im titelgebenden Urlaubsparadies ist immerhin dort noch ein Star. Ulrich Seidl (»Hundstage«, »Im Keller«) ist zurück mit österreichischem Feel-Bad-Kino der Extraklasse und geht seine unbequeme Charakterstudie so unangenehm wie möglich an. Endlich mal wieder Kino, das wehtut, aber auf eine krude Art auch eine gewisse Komik und tiefe Menschlichkeit hat. Ein außergewöhnliches Monatshighlight und Pflichtfilm dieses Jahr. Traut euch und lasst uns gemeinsam im Kinosaal mitschunkeln (und singen)!

Jaja, ich gebe zu, das ist irgendwie die richtige Kunstscheiße. Damit ihr mir hier nicht weglauft, hier mal ein bisschen cooles Sci-Fi-Kino mit großen Bildern. »Vesper Chronicles« ist irgendwie ein Film aus dem Nichts, der plötzlich einfach da ist. Ein dystopischer Film über eine Welt mit zusammengebrochenen Ökosystemen, Biohackern und tentakeligen Raumschiffen. Kein Blockbuster, eher eine kleine abenteuerlich Fabel mit Endzeit-Poesie. Läuft hoffentlich irgendwo.

Während man dort in einer verwilderten Dschungel der Zukunft geht, reisen wir in »The Woman King« in die Vergangenheit. Inspiriert von wahren Ereignissen im Königreich Dahomey des 18. Jahrhunderts (heutiger Benin, Afrika). Dort geht es um die Rebellion der einheimischen Stämme gegen die französischen Invasoren. Besonders: An der Spitze der Kämpfer steht eine Frau (gespielt von Viola Davis). Für die, die Afrika nur aus »Black Panther« kennen, aber sich nicht ganz aus dem schützenden Reisebus Hollywoods rauswagen wollen, die Gelegenheit. Extrem gute Besprechungen, vermutlich Oscar-Kandidat.

Für die, die lieber reiche weiße Leute sehen wollen, kein Problem, Platinum-Schnecken-Preisträger Ruben Östlund (»The Square«, »Höhere Gewalt«) ist zurück und stellt die Schönen und Superreichen auf einer dicken Luxusyacht aus. »Triangle of Sadness« hat in Cannes trotz extrem kontroversen Besprechungen die Goldene Palme gewinnen können und ist für mich wohl der meisterwartetste Film des Jahres. Östlund sticht das erste Mal auf Englisch in See, nimmt aber Models, Millionäre, russische Oligarchen und einen besoffenen marxistischen US-Kapitän (Woody Harrelson) mit auf seine Kreuzfahrt. Eine ausschweifende Satire mit einer überall furios besprochenen Kotzorgie. Ahoi!

Zu bonzig? Na gut, genau zwischen Laufstegen und den hohen Gräsern Afrikas liegt DIE STRASSE. Und von genau da kommt das, was in unserer Blutbahn pumpt: Deutschrap. Fatih Akin (»Der goldene Handschuh«, »Aus dem Nichts«, »Tschick«) hat sich, nachdem man ihm sein Stephen-King-Projekt weggenommen hat, Xatars Autobiografie geschnappt und sie verfilmt. »Rheingold« erzählt von dem Lebensweg des Rappers vom Irak nach Deutschland, von Sozialbau ins Studio, vom kleinkriminellen Kokadeals zum ganz großen Goldraubcoup. Deutsche Rapperfilme waren bislang ziemlicher Bullshit, aber wenn einer der fähigsten und facettenreichsten Regisseure des Landes sich da dran macht, dann muss man sich das wohl schon mal reingönnen.

Nur noch mehr als Deutschrap lieben die Kidz drei Dinge: Horror, Partys und Knicklichter. Alles liefert die neue A24-Produktion »Bodies Bodies Bodies«. Slashercomedy über ein außer Kontrolle geratendes Partyspiel in einem abgelegenen Haus im Gewittersturm. Wird gefeiert als sehr origineller Turn in das ausblutende Genre, gefüllt mit lauter Nachwuchsstars. Um ein paar zu nennen: Amandla Stenberg (»The Hate U Give«), Maria Bakalova (»Borat 2«), Rachel Sennott (»Shiva Baby«) und Pete Davidson (»The King of Staten Island«). Schöner Spaß zu Halloween!

Kleine Notiz: Zu Halloween wird auch George A. Romeros »Die Nacht der Lebenden Toten« deutschlandweit wiederaufgeführt. Das Prequel zu »Dawn of the Dead« und der erste richtige moderne Zombie-Film überhaupt. Klassiker, muss man gesehen haben. Jetzt im schönen 4K!

Apropos Klassiker: Werner Herzog hat so einige Klassiker geschaffen, darunter einen meiner Top 4 Filme »Aguirre, der Zorn Gottes« mit Klaus Kinski. Ein unglaublicher Filmemacher, Abenteurer und Mensch, der den Dschungel bezwang, 3000 Affen entführte, von Bayern zu Fuß nach Paris gelatscht ist, im Interview angeschossen wurd und weiter gemacht hat und seinen Schuh on camera gegessen hat. Darum und um vieles mehr geht es in »Werner Herzog – Radical Dreamer«. Eine optimale Einstiegsdokumentation zum 80. Geburtstag des Meisters, um endlich Fan von seinem genialen Wahnsinn zu werden. Euer Kino-Korrespondent hat den Film natürlich schon in seiner Pressetätigkeit gesehen und die erste Review auf Letterboxd verfasst.

Ebenfalls schon von einem JFK-Mitglied wurde »See How They Run« geguckt, diesmal von Lina, unserer Lady in London. Bei Mrs. International konnte der Film nur mäßig für Begeisterung sorgen, doch ein launiger Abend sei dennoch garantiert. Die britische Krimikomödie liefert ein klassisches Whodunnit der alten Schule auf dem Londoner Theaterparkett der 50er. Zum Aufwärmen für das »Knives Out«-Sequel perfekt. Vor allem wenn Sam Rockwell (»Three Billboards Outside Ebbing, Missouri«, »Vice«), Adrien Brody (»Der Pianist«, »Grand Budapest Hotel«) und ganz besonders my Darling Saoirse Ronan (»Little Women«, »Lady Bird«) mitspielen. Leichte Kost, liegt aber eben auch nicht zu schwer im Magen.

So, das war das Kino. Nun zum Streaming. Im Schnelldurchlauf [*tiefes Einatmen*].

Wir müssen zwei Sachen aus dem September von Netflix nachholen, die ich einfach nicht auf der Karte hatte.

Da ist etwa »Zola«. Zwei Freundinnen machen einen überkandidelten Roadtrip zu einen Stripclub in Florida hin. Mit Riley Keough (»Mad Max: Fury Road«, »Logan Lucky«). Basierend auf einem 190-teiligen Twitterthread (!!!). Auch bekannt als: The Ultimate Internet-Age Tale Of Messy Bitches Being Extra (The Playlist).

In Venedig schon gesehen habe ich »Athena«. Brachiale Actionfront aus den französischen Banlieues. Ganz im Geiste von »La Haine« und Ladj Lys »Les Misérables« (nicht das Hugo-Musical), hoch-politisch, ein audiovisueller Molotow-Cocktail. Dicke Empfehlung. Mehr hier.

Dann kommen noch neu auf Netflix im Oktober der neue kreative Animations-Fantasy-Horror-Traum von Henry Selick (»The Nightmare Before Cristmas«) namens »Wendell & Wild«, an dem auch Jordan Peele (»Get Out«, »Us«, »Nope«) mitgeschrieben hat, kommt endlich zu uns, ebenso die mir noch etwas suspekte »Im Westen Nichts Neues« Auflage, bei der diesmal unter anderem Daniel Brühl, Albrecht Schuch (mehrfach nominiert für die Goldene Schnecke) und Devid Striesow in den Ersten Weltkrieg ziehen.

Auch in Venedig habe ich einen Amazon-Prime-Titel gesehen, nämlich das argentinische Gerichtsdrama »Argentina, 1985«. Wer von »The Trial of the Chicago 7« begeistert war, wird hier vollkommen weggeblasen. Mehr hier.

Auf Prime kommt auch noch was zum Lachen. Lena Dunham (»Girls«) hat das Kinderbuch »Catherine, Called Birdy« verfilmt. Dabei rausgekommen ist nun aber weniger ein Kinderfilm als eine schräge, eloquente über eine Teenagerprinzessin im Mittelalter, die nicht von ihrem Vater (der aus »Sherlock« und »Fleabag« bekannt Andrew Scott) an irgendeinen englischen Edelmann verheiratet werden will. Selten so entzückte Kritiken für ein Amazon-Original gelesen. Die kleine Hauptdarstellerin wird übrigens bald Ellie in der »The Last of Us«-Serie spielen.

Noch mehr Kind auf MUBI: Lucile Hadžihalilović hat einen Film namens »Earwig« gemacht über ein Mädchen, das Zähne aus Eis hat. Stylischer, atmosphärischer, gewohnt ultimativ enigmatischer Horrorstreifen von der französischen Exzentrikerin (übrigens die Frau von Gaspar Noé).

Wie gesagt, es steht viel an. Viel im Kino, einiges zuhause. Etwas aus allen Richtung für Menschen, die sich in alle Richtungen verstreuen. Bekanntlich geben die meisten das Kino in der Ferne völlig auf oder gehen in Mannheim dezidiert in den größten Trash und Blockbuster-Schmonz. Aber manche sind eben auch fleißig außerhalb des EU-Schengenraums und wappnen sich für den neuen Cronenberg (mehr dazu im nächsten Monat). Nehmt euch an Lina ein Beispiel und entdeckt neue Kinos, neue Menschen und neues Sofas. Vielleicht liegt irgendwo ein Snack auf dem Boden.

Ich möchte diese Preview aus Anlass mit Versen des deutschen Lyrikers Xatar beenden:

“Und plötzlich sind wir Cousis, Cousis, weil meine Moves machen aus Fuffis Hunnis. Sie wollen den Ruhm und die Groupies, Groupies, doch wo wart ihr, als ich Haps war auf Thunfisch, Thunfisch.”

Partissement und ein Happy Halloween

Ihr JFK-President

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Fantasy Filmfest Preview

Preview FFF 2022

Es ist wieder soweit und das Fantasy FilmFest in Hamburg steht vor der Tür. Vom 14. bis zum 21. September öffnen sich die Tore des Savoys in Hamburg um auch in diesem Jahr einige Filmperlen zu zeigen, die ansonsten wahrscheinlich keinen Deutschlandstart haben werden. Von entspanntem Suizid Roadmovie bis blutdurchströmten Klassikern ist alles dabei. Schon im letzten Jahr besuchte der JFK das Festival um Nic Cage als kulinarischen John Wick in »Pig« zu bestaunen.

Fun Fact: Während das FFF mittlerweile in einigen deutschen Großstädten stattfindet, wurde es 1987 im bescheidenen Hamburg gegründet. Unter anderem vom damaligen Alabama Kino, welches nur wenige Minuten vom Wiebischenkamp entfernt stand, mittlerweile aber leider umgezogen ist.

Hier geht es zum vollen Zeitplan in Hamburg: Programm. Der Ticketverkauf beginnt am 29.08 und begehrte Filme sind erfahrungsgemäß relativ schnell ausverkauft.

Eröffnet wird das FFF mit »Don’t Worry Darling«. Der startet aber schon eine Woche später regulär im Kino, auch in Lüneburg. Also wenn man den Film nicht unbedingt vor Deutschlandstart sehen will, kann man sich hier getrost den Festivalaufpreis sparen.

Als erstes Highlight danach gibt es »Next Exit«, das »Never Rarely Sometimes Always« für Suizid. In dieser Welt ist die Existens des Lebens nach dem Tod bewiesen und eine neue Technologie ermöglicht das friedvolle Sterben um in eben dieses Jenseits zu kommen. Unter anderem dabei ist Karen Gillian (»Doctor Who«, »Guardians of the Galaxy«), die hier die Doktorin hinter der Technologie spielt. Im Film geht es um zwei Menschen, die ihr Leben aus jeweils unterschiedlichen Gründen beenden wollen und sich auf dem Weg zufällig treffen und Ihre Reise gemeinsam fortsetzen.

Passend dazu heißt der nächste Film »Sick of Myself«. In dieser Mischung aus Cronenberg und Komödie geht es um ein junges Paar, dass zwar auf den ersten Blick perfekt wirkt, tatsächlich aber eine sehr ungesunde Beziehung ist, die auf starker Konkurrenz der beiden basiert. Wenn Thomas tatsächlich einen Durchbruch in seiner Kunstkarriere schafft, setzt Signe (»Ninjababy« (!!!)) alles daran noch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Beim Cronenberg Vergleich kann man sich ja denken, in welche Richtung das geht. Gemischt mit dem speziellen / extremen Humor auf jeden Fall eine Sichtung wert.

In Fantasy FilmFest Tradition läuft auch der neue Film von den »The Endless« Machern: »Something in the Dirt«. »The Endless« läuft zwar auch auf dem FFF, aber leider nur exklusiv in Berlin. Die Idee von »Something in the Dirt« klingt erstaunlich ähnlich zu »Nope«, aber dafür im typischen Style von Aaron Moorhead und Justin Benson, die auch beide in den Hauptrollen spielen. Ich hab auf jeden Fall Bock drauf.

Abgefahren wirds in »Freaks Out«. Die Kurzfassung ist, dass vier Zirkusmenschen mit Superkräften Nazis verprügeln. Wem das noch nicht reicht kann gerne den Trailer inklusive Britney Spears »Toxic« im Hintergrund anschauen. Eigentlich wollen die Vier nur den Besitzer des Zirkus und Ihre Vaterfigur wiederfinden, bilden dabei aber spontan die italienischen Avengers. Das kann ja nur gut werden.

Von »Avengers« zu »Watchmen« zu »Watcher«, der absolut nichts mit dem Film davor zu tun hat. Ein bisschen »Das Fenster zum Hof« und noch ein bisschen mehr HitchCOCK Suspense gibt es hier stattdessen. Die Hauptfigur, gespielt von Maika Monroe (»It Follows«) bemerkt hier einen Stalker im Fenster gegenüber, den sie später auch im Kino und im Supermarkt sieht. Ich hab auch keinen Bock an diesen Orten von Randoms angesprochen zu werden, also völlig verständlich, wenn man das nicht so cool findet. Dazu kommt noch ein bisschen Gaslighting vom Ehemann und man hat einen kleinen, aber feinen Psycho-Horrorfilm.

Interessant wird es am Sonntag, wenn »After Yang« auf dem FFF läuft. Viel muss ich ja wahrscheinlich nichtmehr zu diesem Film sagen. Kogonada hat schon mit seinem ersten Film »Columbus« eine Perle geschaffen, und alles deutet darauf hin, dass ihm das diesesmal wieder gelungen ist. Mit dabei ist auch Colin Farrell (»The Lobster«, »In Bruges«). Da dieser Film sehr wahrscheinlich keinen Deutschlandstart bekommen wird, ist das Fantasy FilmFest eine der wenigen Möglichkeiten ihn auf der großen Leinwand zu sehen. Dazu kommt der Premium Zeitspot am Sonntag um 15:30. Also auf keinen Fall verpassen.

Außerdem gibt es eine Wiederaufführung des Klassikers »Carrie« von Brian de Palma. Also hat man auch hier die einmalige Chance den übernatürlichen Rachehorror im Kino zu sehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist diese Aufführung auch Teil vom Savoy Film Club, das heißt vorweg gibt es ein Trivia Quiz zum Film, einschließlich Preise.

Zuletzt gehts von der geerdeten Prom Queen hoch in die Luft und mal wieder nach Südkorea. »Emergency Declaration« ist nach »Train to Busan« quasi »Plane to Busan«, auch wenn hier die Gefahr eher terroristischer statt untoter Natur ist. Als eine unbekannte Krankheit auf einem Flug auftaucht und auch sonst alles schief zu gehen scheint, müssen die Menschen an Bord und unter anderem Song Kang-ho (»Parasite«, »Memories of Murder«), der hier einen Polizisten am Boden spielt, irgendwie aus dieser unpraktischen Situation rauskommen.

Zum Schluss noch ein paar Honorable Metions, die zwar interessant wirken, man sich dafür aber nicht unbedingt ein Festival Ticket holen muss:

»The Roundup«: Ordentlich koreanische In-die-Fresse Action. Sequel zu »The Outlaws« mit Ma Dong-seok (»Train to Busan«)
»Medusa Deluxe«: stylischer Friseur Whodunnit. Kann man nur zu sagen: Schöne Haare
»Year of the Shark«: »Jaws« Parodie, mit Marina Foïs, die mich schon in »Some Like It Rare« überzeugt hat
»Sissy«: Horror, der mit Social Media und Influencern abrechnet
»Raven´s Hollow«: Edgar Allan Poe als Soldat und spontaner Detektiv unterwegs
»La pieta«: Guckt euch einfach den Trailer an, das kann ich nicht beschreiben
»Hunt«: Südkoreanisches »Bube, König, As, Spion« mit eher mittelmäßigen Kritiken
»Piggy«: »Carrie«, aber weniger übernatürlich, dafür in Spanisch und Arthouse

Ich hoffe bei der Auswahl ist für jeden was dabei und wir sehen uns in Hamburg.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei der Chefetage für diese Möglichkeit bedanken. Genauso wie beim Boden, denn ohne ich würde ich hier nicht stehen.

GaLiGrü Lua

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Preview

Preview September

Während sich der CEO ausnahmsweise mal aus der dauernden Erreichbarkeit in den Urlaub verabschiedet und der Präsident sich an die venezianische Front begiebt, schließt sich das langsam das Sommerloch. Die großen TItel habt ihr alle sowieso auf dem Schirm. »Avatar 2«, der neue Til Schweiger und (tief einatmen) »Die Schule der magischen Tiere 2«. Was für eine Zeit, um am leben zu sein. Im folgenden ein paar der Paketfüller im Folgenden. Wie gewohnt ist aber die Polsterfolie der Shit für die wahren Genießer.

Die Puff-Pölsterchen sind aber gar nicht so mickrig. Im Gegenteil. Denn der Monat knallt gleich schon los mit dem neuen Film vom »Mad Max«-, »Happy Feet«-, »Ein Schweinchen namens Babe«-Schöpfer George Miller! In »Three Thousand Years Of Longing« rubbelt Tilda Swinton (»David Copperfield«, »The Dead Don’t Die«) an einer Wunderlampe und wie das so ist, ploppt da dann Idris Elba (»The Suicide Squad«) als spitzohriger Flaschengeist raus. Bei der Gelegenheit erzählt der einsame Dschinn seine dreitausendjährige Geschichte, bei der Miller Konstantinopel und Umgebung in ein knallbuntes Regenbogenkaleidoskop aus Märchen, Mythen, Sagen und Legenden. Völlig abgedrehtes Bildspektakel, das die Leitplanke von Hollywood lustvoll eindellt. Eventuell ein wenig Nonsense, aber ziemlich sicher großer Spaß.

Bisschen ernsthafter und ruhiger wird es wohl bei »Das Glücksrad«, dem neuen Film vom Goldenen-Schnecken-Gewinner Ryūsuke Hamaguchi (»Drive My Car«). Hamaguchi hat diesen Film im selben Jahr wie »Drive My Car« in die Festivalsaison geschickt und einfach zweifach abgeräumt, darunter den Großen Preis der Juris in Berlin. Statt in einem episches Fresko der Stille pinselt der Japaner hier drei kleine Kurzgeschichten fein ineinander. Liebesdreiecke, fehlschlagende Verführungen, Missverständnisse. Ein bisschen romantisch, ein bisschen melancholisch, ein bisschen witzig. Großes kleines Dialogkino von einem der Autorenfilmer unserer Zeit.

Zwar nicht in Berlin, aber unter anderem in Warschau, Sundance (gleich dreifach!) und Hamburg konnte immer wieder »Hive« große Preise gewinnen. Nicht in der Ukraine, aber im Kosovo tobt hier der Krieg, wodurch Fahrijes Ehemann auf einmal verschwunden ist. Wie auch Junginvestor Lennart Baumann ihr geraten hätte, gründet die alleingelassene Mutter zum Überleben ein kleines Unternehmen. Das stellt sich in der streng patriarchalen Gesellschaft aber als steinig heraus. Baumannconsulting rät: Besser in Barendorf oder PlayMinity hodln! Dennoch bekommt das Ostblock-Drama eine uneingeschränkte Sehempfehlung, auch wenn es nur zum Lernen sei, wie wichtig das Location-Scouting für das Gender-Trouble-Management im Young-Founding sind.

Klingt zu dröge? Klingt nach Five Years Langeweile und BWL? Na gut, It Ain’t Easy, aber wir haben ja auch noch den großen Ziggy Stardust. Nachdem letztes Jahr »The Sparks Brothers« wie eine Bombe in die Jahresliste einschlug, gibt es dieses Jahr mit »Moonage Daydream« gleich die nächste große Musikerdoku. Tief taucht die Doku in den Kosmos des Starmans ein, seine Soul Love und sein Life on Mars. Kein Biopic im Standardformat, sondern vielmehr eine cinematorische Deluxe-Erfahrung, nach der man bestimmt ordentlich deranged ist. Der Film konnte in Cannes für ekstatische Begeisterung sorgen und kann vielleicht nicht nur Fans des Heroes begeistern, sondern auch neue für den Bewlay Brother erschließen.

Eine andere Popikone kommt aber quicklebendig auf die Kinoleinwände, nämlich (ich weiß nicht, ob ihr es durch das Fangirlgekreische hört) Harry Styles. Dessen Freundin, one and only Olivia Wilde, inszeniert nach »Booksmart« ihren zweiten Film »Don’t Worry Darling«. Der gude Harry spielt aber nur die zweite Geige neben seiner Leinwandpartnerin Florence Pugh (»Midsommar«, »Little Women«). Das junge Ehepaar zieht in eine polierte 50er-Jahre-Stadt, die für die Angestellten eines Großprojekts aus dem Boden gestampft wurde. Und tatsächlich scheint alles perfekt. Wie immer: Zu perfekt. Was es genau mit diesem großen Mystery-Psychothriller (mit Retro-Sci-Fi-Einschlag…?) auf sich hat, wird unser geliebter Präsident schön 8 Uhr morgens mit nem Espresso und paar Giotto erforschen. Wenn ich Flo (ich darf sie Flurry nennen, aber um es für euch nicht vertraulich zu formulieren) an der Saaltreppe erwische, kann ich ja mal fragen, ob sie n paar Freikarten odersowas übrig hat.

Leider werde ich wohl Ananitas neuen Streifen verpassen, wenn sie ihn mir nicht auf irgendner Afterparty auf ihrem iPhone zeigt. Dafür kommt er ja zum Monatsende eh auf Netflix. Dort spielt die Goldene-Schnecken-Preisträgerin Ana de Armas (»Knives Out«, »No Time to Die«) unter der Regie von Andrew Dominik (»Mindhunter«, »Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford«) die vielleicht größte weibliche Filmikone und das Sexsymbol, für das das Wort erfunden wurde: Marilyn Monroe (kennen die Kidz die Gute noch?). Nach dem gleichnamigen Mega-Roman von Joyce Carol Oates wird in »Blond« die Tragödie des It-Girls, der Schauspielerin und Präsidenten- wie Pulitzerpreisträgerverführerin im großen Stil erzählt. Der Film geriet schon vor längerem wegen zu expliziten Sexszenen in Kontroversen, jetzt hat er es aber auf die venizianische Weltbühne und demnächst in die weltweiten Wohnzimmer geschafft.

Für MUBI im September zwei Hinweise: »Eine Sekunde« von Zhang Yimou kommt nach dem limitierten Kinostart jetzt auch in den Stream, aber auch Gaspar Noés »Vortex«, der früher im Jahr startete und tiefen Eindruck hinterließ, wird im Laufe des Monats nachholbar.

Das war es aber noch nicht ganz. Denn das Fantasyfilmfest geht auch noch in die zweite Runde und spült ordentlich Genregulasch aus der Kanone ins Savoy. Dazu mehr im Gastbeitrag unseres hanseatischen Festivalkorrespondenten Lua.

Im Laufe des Monats wird es dann auch nochmal Infos zum Filmfest Hamburg geben. Schreiben Sie gerne Alternativ-Titel und Slogans für ein JFKFFKK (Joris’ Film Klub Film Festival Kultiger Konglomerate). Haben Sie bis dahin einen gommemodisierten Monat, genießen Sie die Sturmfreiheit, während die Projektbetreuer außer Landes sind.

Sto succhiando alcuni saluti di fantasia qui, chiunque lo legga è stupido, chiunque lo traduca è un pessimo mucchio di feccia

Il presidente

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Preview

Preview August

Sehr geehrte Aktionäre,

Wären die Hitzerekorde bersten, bleibt das Kino ausgleichend am Boden. Viele Kinostarts kann ich nicht anbieten, dafür aber ein paar schöne Sachen und noch die eine oder die andere Streamingperle.

Was nun durch den brachen Canyon des Kinos näher ins Auge gefasst werden könnte wäre das große JFK-MeetUp (presented by Baumannconsulting). Mit vielen Stimmen wurde sich für ein kollektives Boote treten bzw. Tretbootfahren ausgesprochen, anteilig auch für die Nicht-Nautiker sicher auch in der Landrattenvariante mit Chillen am Ufer vertretbar. Bleibt nur die Frage nach dem Wann? In der Umfrage, wo immerhin viele teilgenommen haben, haben sich folgende drei Termine als Favoriten erwiesen:

  • 7. August
  • 13. August
  • 21. August

Leider heißt das wohl, dass wir nicht alle vereinen können, aber ich hatte eh schon befürchtet, dass wir maximal die Hälfte zusammentreiben können. Aber es wäre ja doch schön, wenn man möglichst viele zusammenkramen könnte. Der Rest kann ja Grußbotschaften senden. Also: Bitte in der Gruppe nochmal schreiben, an welchen der Termine ihr könntet bzw. welche ihr bevorzugen würdet. Die Firma dankt!

So, nun aber zu den Filmen. Wie gesagt haben wir nich viel, aber darunter immerhin eines der großen Jahreshighlights. Ich spreche natürlich von »Nope«. Jordan Peeles (»Get Out«) neuer Film ist endlich da und nach dem JFK-Kultklassiker »Us« wohl Pflicht für jeden. Publikum und Kritiker in den Staaten sind jedenfalls auch schon mal gleichermaßen zufrieden mit dem Horrorstreifen, in dem dieses Mal Daniel Kaluuya, Keke Palmer und Steven Yeun mehr oder weniger unfreiwillig Kontakt mit der dritten Art aufnehmen. UFOs, Rodeos und wabbelarmige Windhosenkameraden. Hierfür will ich keine Anmeldungen, ich will von einem Erziehungsberechtigten unterschriebene Entschuldigung im Mitteilungsheft haben, wenn hier wer nicht mitgeht.

Wo wir bei diesem JFK-Kult-Favoriten sind: An welche JFK Kultmomente erinnern SIe sich gerne in dunklen Stunden oder am Kaminfeuer im Jagdhaus mit einem lachenden und tränenden Auge zurück? Teilen Sie es uns in den Kommentaren mit.

Das zweite Highlight kommt nicht diffus aus dem Himmel, sondern ganz bescheiden aus spanischer Erde. Als bezaubernde Sommerfabel gibt es neben dem Big-Blockbuster »Alcarràs«, der diesjährige Gewinner des Goldenen Bären bei der Berlinale. Die Jury war sich ziemlich einig, diesen kleinen katalanischen Projekt über eine Familien-Pfirsichfarm, die nun Solaranlagen weichen soll, den Hauptpreis zu übergeben. Regisseurin Carla Simón hatte schon mit ihrem Debüt »Fridas Sommer« gezeigt, wie fein und authentisch sie das Leben auf den Land und Familien, besonders aber auch die Welt von Kindern einfangen kann. Sonnendurchflutetes Ensemblestück, das schlichte Menschlichkeit mit gesellschaftspolitischer Brisanz vereint ein spanisches »Shoplifters«?

Auch familiär, aber ungemütlich wird es bei »Grand Jeté«. Hier geht es um das Zusammentreffen einer Mutter mit ihren Sohn, den sie vor Jahren zu seiner Großmutter gegeben hatte, um sich auf ihre Ballettkarriere zu konzentrieren. Nur wird das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn schnell enger als sie sein sollte. Während die Ersten jetzt schon getriggert wegspringen, soll dem Rest gesagt sein, dass der Film einer der aufsehendsten Filme in Berlin außerhalb des Wettbewerbs war und vor allem für das intensive Schauspiel sowie die atmosphärisch dichte Kameraarbeit gefeiert wurde. Kleiner, womöglich fieser, roher Film. Also genau meins.

Wo wir gerade bei Unangenehmen und Mutterschaft sind: Nach »Pieces of a Woman« ist der furiose ungarische Theatermacher Kornél Mundruczó mit »Evolution« zurück. Wieder geht es um Familie, diesmal aber etwas weiter in der Geschichte zurückreichend. Drei Generationen werden hier nachverfolgt, aus surrealen Erinnerungen vom Weltkrieg bis in das Gegenwartsberlin. Visuell intensives Tryptichon, dessen drei Akte in im Grunde in drei lange Szenen aufgeteilt sind, was vom Konzept schon mal sehr interessant klingt. Nicht nur für historisch Interessierte ein Start, der irgendwie kaum beworben wurde, obwohl er als einer von Mundruczós besten Arbeiten bisher gilt.

Und damit kommen wir zum Streaming für die hippen flippen jungen Internetleute. Genau für diese Boyzz and Girlzz haben wir hier einen Fil über Social Media. Auf Disney Plus kommt »Not Okay«. Zoey Deutch spielt eine junge Influencerin, die einen Trip nach Paris faket. Als es dort zu einem schrecklichen Vorfall kommt, muss sie auch ihre Story anpassen. Mit Erfolg. Wirkt nach einem möglicherweise cleveren kleinen Film, schwarzhumorige Satire und hoffentlich nicht zu viel TikTok. Auch wenn das der Hälfte hier wohl sehr recht wäre.

Nicht arthousig genug? Kein Problem, wir haben ja noch MUBI. Dort gibt es »Faya Dayi«, schön zwei Stunden äthiopische Schwarz-Weiß-Avantgarde-Halbdokumentation. Galt immer wieder als eines der Highlights des letzten Jahres, bei den in atemberaubenden Bildern eine hypnotische Reise einem Fluss entlang in die Harari-Region gefolgt wird. Zwischen Spiritualität, Ethnologie und Poesie entfalten sich hier und da kleine Geschichten zu einem großen Stimmungsmosaik, in das man schön tief eintauchen kann. Bilder und Töne in traumartigen Rhythmen, die einen immer tiefer in diese Kinomeditation saugen.

Ihr denkt der Start ist klein? Na, da hab ich was noch kleineres (Peniswitz hier einfügen): Babies. Also eigentlich »Babysitter«. Eine kleine frankokanadischee Indiekomödie über eine Babysitterin, die die Beziehungskrise ihrer postnatal-depressiven und fremdgehenden Arbeitgeber lösen will. Indiewire bezeichnet es als “A Hilarious Psychosexual Horror-Comedy with Technicolor Pop” und das ist genau das Wortkonglomerat, was ich für einen gelungenen Sommerabend brauche.

Und wo ist der Sommer so schön wie in Italien? Von Goethe bis zum JFK-Präsidenten waren alle wichtigen Dichter und Denker der Geschichte dort. Dabei ist Italien im Gegenwartskino meist nicht so geil. Regisseur Jonas Carpignano schließt mit »Chiara« seine Trilogie über die raue Gegenwart in seiner Heimat ab. Diesmal durch die Augen der 15-jährigen Chiara, deren enge Familie auseinanderbricht, nachdem der Vater diese in Kalabrien verlassen hat. Kraftvolles menschliches Kino, dass den Gangsterfilm mit Sozialrealismus durchleuchtet. Vielfach ausgezeichnet auf diversen internationalen Festivals.

Aber was interessieren sich die Promifreaks von JFK-Red für irgendwelche Menschen aus irgendwelchen uninteressanten Schrottwinkeln des Globus. Ihr wollt Stars, klar. Die kann ich euch geben: Richard Jenkins (»Shape of Water«, »Burn After Reading«), Beanie Feldstein (»Booksmart«) und sogar zum zweiten Mal diesen Monat Steven Yeun (»Burning«, »Minari«) sind Teil des Ensembles in dieser A24-Produktion, mit der wir die unfassbare Brücke zwischen Sternchen und Normalsterblichen schlagen: »The Humans«. Kleiner Film über ein Thanks-Giving in Manhattan. Bisschen zu früh im Jahr, aber um Vorfreude für diesen von uns allen so geliebten Feiertag zu schüren, dennoch optimal.

Jajaja, ihr wollt nicht irgendeinen Indie-Kunstscheiße, hier bekommt ihr noch was auf Amaton Prime: »Thriteen Lives« von Ron Howard (»Apollo 13«, »A Beautiful Mind«) mit Viggo ‘Aragorn’ Mortensen, Colin ‘der Pinguin’ Farrell und Joel ‘der Onkel von Luke Skywalker’ Edgerton. Howard adaptiert hier das reale Drama um die Rettungsaktion in der Tham-Luang-Höhle. Schon die Dokumentation »The Rescue« nahm sich dieses Fall an, bei der 2018 ein Kinderfußballteam aus einer Unterwasserhöhle gerettet werden musste. Jetzt gibt es einen Hollywoodspielfilmm, inszeniert von einem fähigen Handwerker mit guten Darstellern, kann man also mal gut mitnehmen.

Eigentlich kommt also doch gut was diesen Monat rum, aber eben nur leider nicht so viel im Kino. Ich hoffe man wird ein paar Leute auch abseits von »Nope« sehen, aber die Online-Veranstaltungen kommen wohl den in alle Windrichtungen zerstreuten Mitgliedern gut entgegen. Also: Gebt bitte euer Votum für das MeetUp ab und gönnt euch in Vorfreude auf Steven Yeun seine Auftritte bei Conan O’Brien.

Gutes Zerfließen in Schweiß

Ihr JFK-President

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Preview Juli

Sommerloch, Sommerloch, Sommerloch! Wir sind drin und es hittet RICHTIG hart. Am Horizont warten zwar große Titel, aber die sind noch ‘ne ganze Ecke weg. Ich hab mal für euch zusammengekehrt, was noch in den Ecken rumlag, wobei ich aber nicht versprechen kann, ob wir dabei überhaupt irgendwas in die Finger bekommen. Aber immerhin hat die Chefetage so etwas länger Zeit, sich noch etwas für die nächsten Stempelkartenstufen zu überlegen. Aber wegen Klausuren- und Prüfungsphasen hätte ja klassischerweise eh fast keiner Zeit. Dennoch hier, was man sich bei Bedarf zwischen die Kiemen stopfen kann, bevor man zur Abkühlung bei den Rekordtemperaturen in das nächste Gewässer springt.

Apropos Fische, passenderweise schippern wir in die Welt der Fischernationen, soll heißen in das ferne Ostasien. Den Anfang macht eine Insel, nämlich Taiwan. Von dort kommt der Gewinner des Max-Ophüls-Preises 2022 »Moneyboys«. Bevor jetzt die Ersten aus dem Bett steigen, um den Swag oder einfach eine Flasche Orangensaft aufzudrehen (da müssen Choices gemacht werden), muss ich euch leider enttäuschen: Nein, der Film ist nicht Hip-Hop. Zumindest nicht im engeren Sinne. Erzählt wird eine Geschichte aus der Welt schwuler Sexarbeiter, getaucht in die melancholischen Neonlichter der Großstadt. Im Zentrum steht Fei, dessen Familie zwar sein Geld vom Strich akzeptiert, aber nicht seine Arbeit selbst, weswegen er versucht ein neues Leben zu starten mithilfe des unbändigen Long. Doch dann trifft er seine Jugendliebe Xiaolai wieder. Ein bisschen Romantik, ein bisschen Gangster. Quasi wie unser österreichischer Lieblingslyriker.

Wir gehen von der Insel runter auf das Festland in die Volkrepublik China. Während sein »Cliff Walkers« jetzt im Juni bloß auf DVD nach Deutschland kam, kommt Zhang Yimous anderer neuer Film »Eine Sekunde« zumindest allem Anschein nach tatsächlich doch ins Kino. Das ist insofern spannend, als der Film 2020 auf Anweisung der chinesischen Regierung aus dem Wettbewerb der Berlinale gezogen wurde. Nicht ganz unerwartet, denn es geht zwar im Grunde um die Liebe zum Kino, aber eben bei einem Filmfan, der während der Kulturrevolution aus einem Arbeitslager flieht. Zhang ist dafür bekannt, ein paar der bedeutendsten Filme über diese Zeit gedreht zu haben und seine intensiv gespielten wie bildgewaltigen Historiendramen gewannen auch stets überall Preise, doch in China weht mittlerweile wie es scheint ein rauerer Wind. Jetzt bekommen wir »Eine Sekunde« aber endlich doch zu sehen.

Schwärzer sehe ich jedoch bei einem Film, für den wir wieder auf eine Insel gehen. Der Japaner Kiyoshi Kurosawa war ursprünglich für seinen atmosphärischen J-Horror bekannt, doch mittlerweile ist er auch zum präzisen Dramenregisseur avanciert. In »To the Ends of the Earth« reist er mit der schüchternen Moderatorin einer Reisesendung nach Usbekistan, um einen mythischen Fisch zu filmen. Womit wir den Zirkel zur Einleitung schließen. Und meiner Furcht, ob man den irgendwo zu sehen bekommt. Es gäbe zumindest eine Online-Möglichkeit.

Welcher Film auf jeden Fall läuft, an dem ich aber mittlerweile das Interesse eher verloren habe, den ich Interessenten aber nicht vorenthalten will, ist »Men«. Alex Garland (»Ex Machina«, »Annihilation«) kehrt mit einem stylischen A24-Horrorstreifen zurück, in dem Jessie Buckley in surrealen Folk-Träumen von unheimlichen Männern verfolgt wird, die irgendwie alle gleich aussehen. Kritiken waren ziemlich gemischt, Atmosphäre, Schauspiel und Bilder immer gelobt, aber die ganze Allegorie (wAS KöNnTe DAs alLeS dEnN nUR BEdeUtEn? HhHhHHhhHmmmmm…) ist mir dann doch bissl zu platt. Aber wer schon bei »Der Unsichtbare« von der DEEPNESS beeindruckt war, kann gerne rein.

Wo ich aber mal wohl die Gelegenheit nutzen werde, ist die Wiederaufführung von »Léon – Der Profi«. Der legendäre 90er-Liebling über Jean Reno als New Yorker Mafiakiller, der sich der kleinen Natalie Portman in wirklich ganz jung, aber schon voll cool annimmt. Als wilden Gegenspieler gibt es Gary Oldman als korrupten Cop. Luc Besson (»Das fünfte Element«) ist zwar eher ein Blender als wirklicher Auteur, aber einen guten Abend wird man sicher haben. Außerdem wurde der Film erst unlängst neu restauriert! Läuft leider nicht in Lüneburg, aber Hamburg (und sicher auch Mannheim (und selbstverständlich die Weltstadt Marburg)) liefert.

Während im Kino nur mit Glück irgendwo hinter der Slushmaschine was zu finden ist, finden wir unter bzw. auf dem Sofa möglicherweise gleiche eine doppelte Gaudi (und ich meine nicht den spanischen Architekten (LOL, Architektur-Joke (Der geht raus für meine Barcelona-Homeboys (also nur an Aaron und Nathalie, die das hier nicht lesen(Jasmin war auch dabei, aber das vergesse ich immer wieder)))).

Zum einen kommt auf Disney+ »Bob’s Burger – Der Film«. Ein paar kennen vielleicht die Serie, doch der Animationsfilm soll auch problemlos ohne Vorwissen funktionieren. Die Komödie handelt davon, wie der titelgebende Burgerladen erst durch einen Wasserrohrbruch bedroht scheint, aber dann in dem Nass vielmehr ein neues, optimales Geschäftsmodell für den Sommer findet. Klingt witzig und sympathisch nach einer launigen Abkühlung für die Hitzerekorde.

Der andere Film ist schon ein bisschen länger verfügbar, aber ich präsentiere ihn euch dennoch jetzt für Juli. Das dicke Ding passt nämlich super in unser Sommerloch. »RRR« ist ein indischer Film aus dem sogenannten Telugu-Kino (heißt unter anderem damit auch: nicht Bollywood), der vollkommen irre abgeht. Über drei Stunden sehen wir hier zwei echten Revolutionären in den 1920ern zu, wie sie in einem fiktiven Buddy-Abenteuer alles erleben, was man sich so für ein Action-Epos ausdenken kann. Mehr Spektakel, mehr Bromance, mehr Historien-Musical-Action-RomCom-Blockbuster bekommt man laut der sich jetzt schon spinnenden Legenden nirgends. Kritiker wie Fans überschlagen sich vor Begeisterung. Ach komm, machen wa.

Das ist es, ein bisschen hab ich wie gesagt zusammenbekommen können. Sehr abseitiges Zeug, aber vielleicht habt ihr ja ein wenig Lust auf ein bisschen Asia-Pfanne, ‘nen warmgemachten Franzosen und ‘nen juten Burger.

Bevor ich mich für diesen Monat verabschiede, wollte ich im Namen der Chefetage noch einen Vorschlag in den Raum werfen: Wie wäre die Stimmung für ein JFK-Meet-Up irgendwann im Sommer? Na klar, ich kann mir schon die Einwände denken. Ich muss Hausarbeiten schreiben, ich muss für meine Prüfung lernen, ich muss die Kinder in Bochum hüten. Klar, aber der Sommer ist lang. Dann kann man natürlich auch einwänden, dass eh alles voller Geburtstage ist, dass man nicht mit solchen Gestalten wie Joris (sehr versnobt), LB (brachial bonzig), Lua (hammermäßig haarig) oder Marcus (trommelt so laut und dann auch noch HSV-Fan) rumhängen will. Und natürlich sieht man sich auch mal in größerer Gruppe bei Toptiteln wie dem heiß erwarteten »Nope« im August. Aber vielleicht könnte man sich ja auch einfach mal so irgendwann ganz ohne Kino oder überhaupt Filme treffen, wenn eventuell mal alle in die Welt zerstreute Mitglieder wieder in der Gegend sind. Keine Ahnung, ob was Trinken, am Wasser, im BaumannSPA oder sonst wie. Schließlich müsste man ja mal auch ein Mitgliedsvollversammlungsbild mit allen Köpfen machen. Wäre das was? Ja? Nein? Spuckt mich gerne in der WhatsApp-Gruppe, hier in dern Kommentaren oder auch ganz problemlos in echt an oder äußert vergleichbare Meinungen.

LO macht sich extra hübsch für euch!

Apropos Kommentare: Baumannconsulting hat sich sehr gefreut, dass die Kommentarfunktion letztes Mal genutzt wurde. Das PR-Team hat sich bemüht, effektiv zu antworten. Auch diesmal würden wir uns wieder auf Interaktionen mit ihn als freudiges Klickvieh freuen. Teilen Sie uns, sollte sie unwahrscheinlicherweise hier noch lesen, mit, was sie für die Stempelkartenstufen 4, 7 und 333 gerne als Belohnung hätten. Die besten Vorschläge werden offiziell erwogen, besonders für Stufe 333, bei Issos Keilerei.

Haben Sie alle einen nicht zu heißen Start in den Sommer, viel Erfolg bei den Prüfungen und gönnt euch einen kühlen Durstlöscher Zuckerwatte (ich denk mir diese Sorte nicht aus).

Hochachtungsvoll

Ihr JFK-President

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Preview Juni

Nachdem der Mai es geschafft hat, exakt null seiner Filmstarts in ein Kinoevent zu verwandeln, rauscht nun der Juni nach und bäumt sich nochmal als Welle auf, bevor wir in den Mariannengraben des Sommerlochs gespült werden. Das soll nicht heißen, dass wir viel im Angebot hätten. Doch dafür haben wir ein paar richtig eigene Charaktere. Und einer von ihnen ist Nicholas Cage. Diesmal wirklich. Hoffentlich.

Springen wir doch gleich einmal ins kühle Nass mit einem Superlativ, sogar einem doppeltem. »Der schlimmste Mensch der Welt« ist nämlich einer der Filme, auf die ich mich dieses Jahr mit Abstand am meisten freue. Joachim Trier (»Thelma«) vollendet seine Oslo-Trilogie mit einer tragikomischen Romanze über die Karriere und das Liebesleben einer jungen Norwegerin. Sex, Tränen, Herzensbrüche und Zigarettenrauch. Alles, was ich in meinem Leben brauche. Der Film hat sich nach seiner Cannes-Premiere direkt zum Publikums- und Kritikerliebling zugleich entwickelt und wird immer wieder als Instant-Klassiker bejubelt. Mitunter munkelt man von einem skandinavischem »Frances Ha«. Renate Reinsve hat für ihre Leistung in Cannes den Preis für die Beste Darstellerin gewonnen.

Ebenfalls lief damals im Wettbewerb an der Croisette ein kleiner Film, der deutlich weniger Aufmerksamkeit erhielt, bei mir aber sofort grell auf dem Radar blinkte. Und jetzt ist er da. »Onoda« erzählt die Geschichte des gleichnamigen japanischen Soldaten, der auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs weiter im philippinischen Dschungel kämpfte, weil er die Kapitulation des Kaisers für einen Trick der Amerikaner hielt. Ergo blieb Onoda mit seiner stetig kleiner werdenden Kompanie verschanzt, bis er schließlich alleine war. Doch er hielt durch. 29 Jahre. Nicht umsonst wollte Werner Herzog lieber Onoda treffen als den japanischen Kaiser und hat über den Urwaldkämpfer auch seinen ersten Roman geschrieben. Der Film nun ist aber nicht vom Werner, konnte aber dennoch allgemein begeistern. Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Überlebensthriller, ein bisschen Buddydrama, ein bisschen Apokalypse. Das kann sich nur die Realität ausdenken.

Denn wie sagte Fatoni schon “Es wird immer schwieriger für Satiriker, die Realität ist schlimmer als jede Ironie”. Das hat auch der gnadenlose Arthouse-Auteur Bruno Dumont begriffen, weswegen er nach seinen Jeanne-d’Arc-Metal-Musicals nun zur barocken Satire greift und malt in »France« eine grelle Karikatur der Medien und des Journalismus. Dumont ist dafür bekannt, keine Gefangenen zu machen und feiert das Absurde unbequem und hemmungslos. Besonders gefeiert wird im neuen Werk des Meisters aber Léa Seydoux (»No Time to Die«, »The Lobster«, »The French Dispatch«), deren energetisch bissige Performance als schillernde Kriegsreporterin zu den Besten des Jahres und in Seydouxs Karriere gezählt wurde.

Wir fädeln eine weitere Perle auf die Kette der schwierigen Protagonisten mit einer der härtesten Sorte an Menschen: Briten. Tim Roth (»Reservoir Dogs«, »The Hateful 8«) macht in »Sundown« Ferien mit seiner Familie. Sonne, Strand, Acapulco. Doch da erschüttert ein tragisches Ereignis die Urlauber. Zumindest den Rest. Der Vadder bleibt entspannt. Roths Charakter, im Guardian beschrieben als “wonderfully relaxed sociopath”, macht aus dieser existentiellen Tour-de-Force am Infinty Pool eine düsteren Studie, das vor allem von seinem großartigen Hauptdarsteller getrieben wird. Großes Schauspielerkino zum Einstimmen in den anschmelzenden Sommer, unter anderem auch mit Charlotte Gainsbourg (»Melancholia«, »Nymphomaniac«).

Am sommerlichen Pool sitzen auch Nicolas Cage und Pedro Pascal in »Massive Talent«. Vor einigen Wochen wurde der Film hier schon einmal vorgestellt, jetzt soll er endlich wirklich kommen. Mittlerweile gab es auch schon einige skeptische Stimmen, aber für eine gute Kanonade Nonsens sollte die Sache doch wohl gut sein. Was erwartet man sonst auch von Nicolas Cage, der Nicolas Cage spielt?

Ein großer Star, dessen Selbstwahrnemung etwas gestört ist, ist bekanntermaßen auch Buzz Lightyear aus »Toy Story«. Der bekommt jetzt ein Spin-Off. Und es sieht eigentlich gar nicht so unsympathisch aus. Für ein bisschen fantasievolle Weltraumaction und große Animationskraftakte kann man »Lightyear« wohl mal eine Chance geben.

Doch der kleine Spielzeugastronaut ist nicht der letzte Filmstar diesen Monat. In »Der beste Film aller Zeiten« sammeln sich gleich mehrere. Denn ein spanischer Multi-Milliadär will sich zu seinem 80. Geburtstag selbst das titelgebende cinematorische Geschenk machen. Dafür engagiert er eine exzentrische Regisseurin, die wiederum einen großen Theater-Darsteller und einem Leinwand-Superstar ins Boot holt. Die Drei haben jedoch unterschiedliche Vorstellungen vom Projekt. Und ihre Persönlichkeiten erlauben ihnen auch nicht nachzugeben. Hochkarätig besetzt mit Penélope Cruz (»Parallele Mütter«, »Offenes Geheimnis«, »Vicky Cristina Barcelona«), Antonio Banderas (»Leid und Herrlichkeit«) und der argentinischen Größe Oscar Martínez entfaltet sich hier lustvoll eine herrliche abstruse Groteske. Das Regieduo dahinter konnte schon mit »Der Nobelpreisträger« (DER Netflix-Geheimtipp) eine der originellsten, intelligentesten und bösesten Komödien des letzten Jahrzehnts landen. Und der Titel ist ja auch angenehm bescheiden.

Im Streaming gibt es noch eine ganz ganz ganz schwierige Person aus der Filmwelt: Adam Sandler. Auf Netflix. Wer jetzt noch nicht schreiend weggelaufen ist, den sei vorsichtig und mit Vorbehalt das Basketball-Drama »Hustle« offeriert. Sandler versucht mal wieder einen ernsten Film mit einem talentierten Nachwuchsregisseur zu drehen zu machen, was erstmal interessant sein könnte. Wohl eher klassisches Sportdrama, aber da er zum Streamen ist, kann man wohl mal einen Blick riskieren, sollten die Kritiken nicht zu vernichtend sein. Nicht zuletzt konnte Sandler ja vor nur 2 Jahren erst eine Goldene Schnecke gewinnen, also geben wir den Mann mal noch nicht völlig auf. Ist ja auch teil der sportlichen Fairness.

Da haben wir doch mal ein paar interessante Rendez-vous-Möglichkeiten vor uns mit Astronauten, Cunts im doppelten Sinne und Nicolas Cage. Wer den Pride Month zelebrieren will, wird bei den Neustarts wohl leider enttäuscht, aber dem sei die Themenreihe dazu auf MUBI diesen Monat angeraten. Ansonsten haben wir aber das, was den JFK ausmacht: Sich auf schwierige Menschen, die irgendwas mit Film zu tun haben, einlassen. Da mag man bei aller Schrulligkeit gar niemandem einem Korb geben. Nicht mal dem Basketballer. Touchdown.

Massive Grüße

Ihr schlimmster Mensch der Welt und bester Präsident aller Zeiten

P.S.: Sollten Sie diese Preview gerne gelesen haben, sich auf den Monat freuen und auch weiter cinematorische Aussichten auf die Glotzböbbel gebatscht bekommen wollen, lassen Sie und doch gerne hier oder unter einer Eventseite einen Kommentar da. Mit dem Film, auf den Sie sich am meisten freuen, Ihr heutiges Frühstück oder den Bahnhof, auf den Sie gerade auf den gleich ausfallenden Zug warten. Merci (auch, aber nicht nur die Schokolade)!

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Preview Mai

Ja Mai, der Mai ist da. Habe ich den Gag schon mal gemacht? Bestimmt. Werde ich ihn wieder machen? Auf jeden Fall. Jedenfalls sind es harte Zeiten. Einige sind an Corona erkrankt, wir sollten nicht mit Genesung rechnen. Während der vollmotivierte Hanseat alles guckt, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, äußerten immer mehr Mitglieder, dass sie kein oder kaum noch Interesse am Kino haben. Wir hatten schon bessere Zeiten. Gleichzeitig haben wir immer mehr Merch, Spezialaktionen und Technik. Baumannconsulting zersetzt und vergoldet sich gleichzeitig. Mal sehen, ob wir das Sommerloch überleben oder noch exklusiver als die Astor-Begrüßungsdrinks daraus hervorgehen. Bevor sich der Schlund der Strandbesäufnisse und Sonnenscheintrips auftut, kommt noch der kleine Mai. Während in Cannes die neuesten und heißesten Kandidaten auf den Markt geschleudert werden, räumen wir die Restbestände aus den Regalen. Und hinten an der Wand im Schatten warten feine Delikatessen, manchen mit langer Haltbarkeit, manch frisch wie vom Fischmarkt.

Der Erste ist insofern alt, als das der JFK ihn bereits letztes Jahr bei der Deutschlandpremiere in Hamburg sichten konnte. Mit 8,33 Genusspunkten schaffte es »Memoria« auf Platz 8 der 2021er Jahresliste. Das neue Meisterwerk vom Thailänder Apichatpong Weerasethakul (»Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben«) reist zusammen mit Tilda Swinton nach Kolumbien und meditiert dort in der tropischen Hitze über Schlaflosigkeit, verstörte Erinnerungen und mysteriöse Geräusche. Atmosphärisch, hypnotisch, geheimnisvoll. Jetzt in ausgewählten deutschen Kinos, darunter auch Hamburg. Ausführliche Besprechung hier.

Danach bleiben wir im Jetsetlife und cruisen rüber in eines unserer Lieblingsränder, den Iran. Und wenn die Iraner zwei Dinge können, dann moralische Konflikte und Arbeit mit Kindern. Und kaum einer kann so gut mit Kindern wie Majid Majidi. In seinem jüngsten Film »Sun Children« geht es um eine kleine Bande von Kindern, die am Rande des täglichen Überlebenskampfes um schnelles Geld auf eine Schatzsuche gehen. Zauberhaft, feinfühlig, aber doch im harten Realismus der iranischen Schule. Classic JFK-Stuff, auch wenn in letzter Zeit niemand außer ab und zu Felix und LB Bock hatte. Scheiß Rassisten (Mond-Smiley mit Quadratbärtchen).

Apropos Nazis: Willkommen in Alemania. Das unbeliebteste Filmland des größten und prestigeträchtigsten deutschen Kinoklubs. Diesmal aber was Besonderes, abseits von NS und DDR. Mit »Blutsauger« bekommen wir einen Vampirfilm. Einen ziemlich schrägen Vampirfilm. Auf Letterboxd schreibt jemand “If Buñuel ran a podcast about Twilight and Rosa Luxemburg”, ein anderer wirft sogleich Roy Andersson, Wes Anderson, Godard und Jarmusch in den Raum. Klingt alles wunderbar exzentrisch, trocken komisch, völlig wild und dann auch noch mit Lilith Stangenberg, der werdenden Königin der deutschen Nieschen-Hardcored-Avantgarde. Voll Bock.

Für alle, die beim Stichwort ‘deutscher Film’ abgeschaltet haben, können jetzt wieder einschalten, auch wenn wir beim Blutig-Saftigen bleiben. Horror-Fan-Liebling Ti West ist mit einem neuen Streifen zurück, diesmal aus dem Hause A24 mit Mia Goth (»Emma«, »High Life«). In »X« geht es ganz oldschool, also quasi auch richtig cool zu Sache. Eine Truppe junger, motivierter Amis, eine Porno-Filmcrew strandet irgendwo im Nichts bei einer entlegenen Hütte und dann gehts in die fiese Fresse. Kein Horror für die ganz anspruchsvollen Connoisseure, aber auch alles andere als Netflix-Schmonz. Endlich mal wieder voller Genrespaß. Mit Äxten. Und Porno. Geil.

Der letzte Kinostart hat auch ein X im Namen: »Maixabel« ist ein spanischer Politthriller über die baskische Terrororganisation ETA, ihre Opfer und Vergebung. Großes Schauspiel, ein bisschen spanische Geschichte, überhäuft mit Goya-Nominierungen (der wichtigsten spanische Filmpreis). Kleine gute Sache, kann man gut mal ins Scala für einbiegen.

Noch eine Streamsache von MUBI: Vom portugiesischen Meister Miguel Gomes gibt es einen Film namens »The Tsugua Diaries« über drei Leute, die ein Gartenhaus für Schmetterlinge bauen (???). Keine Ahnung, was einen da erwartet, aber Gomes’ magischer Realismus schafft es aus den absurdesten Schlichtheiten die märchenhafte Traumwelten voller wunderbarer, kleiner Lyrik aufzumachen mit verdammt exzentrischen, wenn auch leisem Humor. Und es wird wohl auch irgendwann geskatet. Wurde immer wieder als eine der Top-Filme unter Verarbeitung der Pandemiesituation gepriesen.

Das ist es, nichts Großes, wobei der Weerasethakulfilm schon irgendwie groß ist, aber naja, ist halt nur bedingt neu. Dafür in meinen aber auch keine Hänger mit dabei. Eher was für die Arthousefreunde mit feinen Gaumen. Aber immerhin auch einma eine schöne Kelle Genregulasch mit ordentlich Stückchen. Guten Appetit!

Ihr JFK-Präsident