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Preview Juli

Sommerloch, Sommerloch, Sommerloch! Wir sind drin und es hittet RICHTIG hart. Am Horizont warten zwar große Titel, aber die sind noch ‘ne ganze Ecke weg. Ich hab mal für euch zusammengekehrt, was noch in den Ecken rumlag, wobei ich aber nicht versprechen kann, ob wir dabei überhaupt irgendwas in die Finger bekommen. Aber immerhin hat die Chefetage so etwas länger Zeit, sich noch etwas für die nächsten Stempelkartenstufen zu überlegen. Aber wegen Klausuren- und Prüfungsphasen hätte ja klassischerweise eh fast keiner Zeit. Dennoch hier, was man sich bei Bedarf zwischen die Kiemen stopfen kann, bevor man zur Abkühlung bei den Rekordtemperaturen in das nächste Gewässer springt.

Apropos Fische, passenderweise schippern wir in die Welt der Fischernationen, soll heißen in das ferne Ostasien. Den Anfang macht eine Insel, nämlich Taiwan. Von dort kommt der Gewinner des Max-Ophüls-Preises 2022 »Moneyboys«. Bevor jetzt die Ersten aus dem Bett steigen, um den Swag oder einfach eine Flasche Orangensaft aufzudrehen (da müssen Choices gemacht werden), muss ich euch leider enttäuschen: Nein, der Film ist nicht Hip-Hop. Zumindest nicht im engeren Sinne. Erzählt wird eine Geschichte aus der Welt schwuler Sexarbeiter, getaucht in die melancholischen Neonlichter der Großstadt. Im Zentrum steht Fei, dessen Familie zwar sein Geld vom Strich akzeptiert, aber nicht seine Arbeit selbst, weswegen er versucht ein neues Leben zu starten mithilfe des unbändigen Long. Doch dann trifft er seine Jugendliebe Xiaolai wieder. Ein bisschen Romantik, ein bisschen Gangster. Quasi wie unser österreichischer Lieblingslyriker.

Wir gehen von der Insel runter auf das Festland in die Volkrepublik China. Während sein »Cliff Walkers« jetzt im Juni bloß auf DVD nach Deutschland kam, kommt Zhang Yimous anderer neuer Film »Eine Sekunde« zumindest allem Anschein nach tatsächlich doch ins Kino. Das ist insofern spannend, als der Film 2020 auf Anweisung der chinesischen Regierung aus dem Wettbewerb der Berlinale gezogen wurde. Nicht ganz unerwartet, denn es geht zwar im Grunde um die Liebe zum Kino, aber eben bei einem Filmfan, der während der Kulturrevolution aus einem Arbeitslager flieht. Zhang ist dafür bekannt, ein paar der bedeutendsten Filme über diese Zeit gedreht zu haben und seine intensiv gespielten wie bildgewaltigen Historiendramen gewannen auch stets überall Preise, doch in China weht mittlerweile wie es scheint ein rauerer Wind. Jetzt bekommen wir »Eine Sekunde« aber endlich doch zu sehen.

Schwärzer sehe ich jedoch bei einem Film, für den wir wieder auf eine Insel gehen. Der Japaner Kiyoshi Kurosawa war ursprünglich für seinen atmosphärischen J-Horror bekannt, doch mittlerweile ist er auch zum präzisen Dramenregisseur avanciert. In »To the Ends of the Earth« reist er mit der schüchternen Moderatorin einer Reisesendung nach Usbekistan, um einen mythischen Fisch zu filmen. Womit wir den Zirkel zur Einleitung schließen. Und meiner Furcht, ob man den irgendwo zu sehen bekommt. Es gäbe zumindest eine Online-Möglichkeit.

Welcher Film auf jeden Fall läuft, an dem ich aber mittlerweile das Interesse eher verloren habe, den ich Interessenten aber nicht vorenthalten will, ist »Men«. Alex Garland (»Ex Machina«, »Annihilation«) kehrt mit einem stylischen A24-Horrorstreifen zurück, in dem Jessie Buckley in surrealen Folk-Träumen von unheimlichen Männern verfolgt wird, die irgendwie alle gleich aussehen. Kritiken waren ziemlich gemischt, Atmosphäre, Schauspiel und Bilder immer gelobt, aber die ganze Allegorie (wAS KöNnTe DAs alLeS dEnN nUR BEdeUtEn? HhHhHHhhHmmmmm…) ist mir dann doch bissl zu platt. Aber wer schon bei »Der Unsichtbare« von der DEEPNESS beeindruckt war, kann gerne rein.

Wo ich aber mal wohl die Gelegenheit nutzen werde, ist die Wiederaufführung von »Léon – Der Profi«. Der legendäre 90er-Liebling über Jean Reno als New Yorker Mafiakiller, der sich der kleinen Natalie Portman in wirklich ganz jung, aber schon voll cool annimmt. Als wilden Gegenspieler gibt es Gary Oldman als korrupten Cop. Luc Besson (»Das fünfte Element«) ist zwar eher ein Blender als wirklicher Auteur, aber einen guten Abend wird man sicher haben. Außerdem wurde der Film erst unlängst neu restauriert! Läuft leider nicht in Lüneburg, aber Hamburg (und sicher auch Mannheim (und selbstverständlich die Weltstadt Marburg)) liefert.

Während im Kino nur mit Glück irgendwo hinter der Slushmaschine was zu finden ist, finden wir unter bzw. auf dem Sofa möglicherweise gleiche eine doppelte Gaudi (und ich meine nicht den spanischen Architekten (LOL, Architektur-Joke (Der geht raus für meine Barcelona-Homeboys (also nur an Aaron und Nathalie, die das hier nicht lesen(Jasmin war auch dabei, aber das vergesse ich immer wieder)))).

Zum einen kommt auf Disney+ »Bob’s Burger – Der Film«. Ein paar kennen vielleicht die Serie, doch der Animationsfilm soll auch problemlos ohne Vorwissen funktionieren. Die Komödie handelt davon, wie der titelgebende Burgerladen erst durch einen Wasserrohrbruch bedroht scheint, aber dann in dem Nass vielmehr ein neues, optimales Geschäftsmodell für den Sommer findet. Klingt witzig und sympathisch nach einer launigen Abkühlung für die Hitzerekorde.

Der andere Film ist schon ein bisschen länger verfügbar, aber ich präsentiere ihn euch dennoch jetzt für Juli. Das dicke Ding passt nämlich super in unser Sommerloch. »RRR« ist ein indischer Film aus dem sogenannten Telugu-Kino (heißt unter anderem damit auch: nicht Bollywood), der vollkommen irre abgeht. Über drei Stunden sehen wir hier zwei echten Revolutionären in den 1920ern zu, wie sie in einem fiktiven Buddy-Abenteuer alles erleben, was man sich so für ein Action-Epos ausdenken kann. Mehr Spektakel, mehr Bromance, mehr Historien-Musical-Action-RomCom-Blockbuster bekommt man laut der sich jetzt schon spinnenden Legenden nirgends. Kritiker wie Fans überschlagen sich vor Begeisterung. Ach komm, machen wa.

Das ist es, ein bisschen hab ich wie gesagt zusammenbekommen können. Sehr abseitiges Zeug, aber vielleicht habt ihr ja ein wenig Lust auf ein bisschen Asia-Pfanne, ‘nen warmgemachten Franzosen und ‘nen juten Burger.

Bevor ich mich für diesen Monat verabschiede, wollte ich im Namen der Chefetage noch einen Vorschlag in den Raum werfen: Wie wäre die Stimmung für ein JFK-Meet-Up irgendwann im Sommer? Na klar, ich kann mir schon die Einwände denken. Ich muss Hausarbeiten schreiben, ich muss für meine Prüfung lernen, ich muss die Kinder in Bochum hüten. Klar, aber der Sommer ist lang. Dann kann man natürlich auch einwänden, dass eh alles voller Geburtstage ist, dass man nicht mit solchen Gestalten wie Joris (sehr versnobt), LB (brachial bonzig), Lua (hammermäßig haarig) oder Marcus (trommelt so laut und dann auch noch HSV-Fan) rumhängen will. Und natürlich sieht man sich auch mal in größerer Gruppe bei Toptiteln wie dem heiß erwarteten »Nope« im August. Aber vielleicht könnte man sich ja auch einfach mal so irgendwann ganz ohne Kino oder überhaupt Filme treffen, wenn eventuell mal alle in die Welt zerstreute Mitglieder wieder in der Gegend sind. Keine Ahnung, ob was Trinken, am Wasser, im BaumannSPA oder sonst wie. Schließlich müsste man ja mal auch ein Mitgliedsvollversammlungsbild mit allen Köpfen machen. Wäre das was? Ja? Nein? Spuckt mich gerne in der WhatsApp-Gruppe, hier in dern Kommentaren oder auch ganz problemlos in echt an oder äußert vergleichbare Meinungen.

LO macht sich extra hübsch für euch!

Apropos Kommentare: Baumannconsulting hat sich sehr gefreut, dass die Kommentarfunktion letztes Mal genutzt wurde. Das PR-Team hat sich bemüht, effektiv zu antworten. Auch diesmal würden wir uns wieder auf Interaktionen mit ihn als freudiges Klickvieh freuen. Teilen Sie uns, sollte sie unwahrscheinlicherweise hier noch lesen, mit, was sie für die Stempelkartenstufen 4, 7 und 333 gerne als Belohnung hätten. Die besten Vorschläge werden offiziell erwogen, besonders für Stufe 333, bei Issos Keilerei.

Haben Sie alle einen nicht zu heißen Start in den Sommer, viel Erfolg bei den Prüfungen und gönnt euch einen kühlen Durstlöscher Zuckerwatte (ich denk mir diese Sorte nicht aus).

Hochachtungsvoll

Ihr JFK-President

By JFK-President (Official)

Best Cinemamaster between Kopenhagen and Kleinwümmede

4 replies on “Preview Juli”

Also da 666 die Nummer vom Biest ist erwarte ich bei 333 ein Kuscheltierbiest, aber halt ein halbes

Sehr geehrter Herr Lua,

Wir wollten Uns erst für Ihren bibelkundigen Vorschlag bedanken, doch dann viel uns auf, dass sie als sog. Metalhead wohl eher tatsächlich satanischer Gesinnung zuzurechnen sind. Wir sagen da nur: Pfui. Dennoch werden wir Ihre Kuschelbestie in Erwägung ziehen. Nur die Halbierung muss noch final durchdacht werden. Horizontal, vertikal oder diagonal halbiert? Nur eine bestimmte Zahl Gliedmaßen? Oder nur halb Biest? Aber auch dann: Minotaurus oder Zentaur? Äußern Sie gerne, was Sie sich da in ihrem kranken Teufelshirn vorgestellt haben.

Weiche Dämon
Ihr JFK-President

Das Marketing-Illustratoren-Team brainstormt seit längerem schon an der Idee von JFK-Team-Shirts oder zumindest Pins. Vielleicht könnte man durch eine Kooperation mit der Chefetage eine Stempelkartenbelohnung daraus machen.

Sehr geehrte Frau Jasmin,

Wenden Sie sich mit derartigen Systeminterna bitte direkt an Unseren CEO. Für direkten Kontakt, ritzen sie Fragen einfach in seinen Tesla.

Hochachtungsvoll
Ihr JFK-President

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