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Fantasy Filmfest Preview

Preview FFF 2022

Es ist wieder soweit und das Fantasy FilmFest in Hamburg steht vor der Tür. Vom 14. bis zum 21. September öffnen sich die Tore des Savoys in Hamburg um auch in diesem Jahr einige Filmperlen zu zeigen, die ansonsten wahrscheinlich keinen Deutschlandstart haben werden. Von entspanntem Suizid Roadmovie bis blutdurchströmten Klassikern ist alles dabei. Schon im letzten Jahr besuchte der JFK das Festival um Nic Cage als kulinarischen John Wick in »Pig« zu bestaunen.

Fun Fact: Während das FFF mittlerweile in einigen deutschen Großstädten stattfindet, wurde es 1987 im bescheidenen Hamburg gegründet. Unter anderem vom damaligen Alabama Kino, welches nur wenige Minuten vom Wiebischenkamp entfernt stand, mittlerweile aber leider umgezogen ist.

Hier geht es zum vollen Zeitplan in Hamburg: Programm. Der Ticketverkauf beginnt am 29.08 und begehrte Filme sind erfahrungsgemäß relativ schnell ausverkauft.

Eröffnet wird das FFF mit »Don’t Worry Darling«. Der startet aber schon eine Woche später regulär im Kino, auch in Lüneburg. Also wenn man den Film nicht unbedingt vor Deutschlandstart sehen will, kann man sich hier getrost den Festivalaufpreis sparen.

Als erstes Highlight danach gibt es »Next Exit«, das »Never Rarely Sometimes Always« für Suizid. In dieser Welt ist die Existens des Lebens nach dem Tod bewiesen und eine neue Technologie ermöglicht das friedvolle Sterben um in eben dieses Jenseits zu kommen. Unter anderem dabei ist Karen Gillian (»Doctor Who«, »Guardians of the Galaxy«), die hier die Doktorin hinter der Technologie spielt. Im Film geht es um zwei Menschen, die ihr Leben aus jeweils unterschiedlichen Gründen beenden wollen und sich auf dem Weg zufällig treffen und Ihre Reise gemeinsam fortsetzen.

Passend dazu heißt der nächste Film »Sick of Myself«. In dieser Mischung aus Cronenberg und Komödie geht es um ein junges Paar, dass zwar auf den ersten Blick perfekt wirkt, tatsächlich aber eine sehr ungesunde Beziehung ist, die auf starker Konkurrenz der beiden basiert. Wenn Thomas tatsächlich einen Durchbruch in seiner Kunstkarriere schafft, setzt Signe (»Ninjababy« (!!!)) alles daran noch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Beim Cronenberg Vergleich kann man sich ja denken, in welche Richtung das geht. Gemischt mit dem speziellen / extremen Humor auf jeden Fall eine Sichtung wert.

In Fantasy FilmFest Tradition läuft auch der neue Film von den »The Endless« Machern: »Something in the Dirt«. »The Endless« läuft zwar auch auf dem FFF, aber leider nur exklusiv in Berlin. Die Idee von »Something in the Dirt« klingt erstaunlich ähnlich zu »Nope«, aber dafür im typischen Style von Aaron Moorhead und Justin Benson, die auch beide in den Hauptrollen spielen. Ich hab auf jeden Fall Bock drauf.

Abgefahren wirds in »Freaks Out«. Die Kurzfassung ist, dass vier Zirkusmenschen mit Superkräften Nazis verprügeln. Wem das noch nicht reicht kann gerne den Trailer inklusive Britney Spears »Toxic« im Hintergrund anschauen. Eigentlich wollen die Vier nur den Besitzer des Zirkus und Ihre Vaterfigur wiederfinden, bilden dabei aber spontan die italienischen Avengers. Das kann ja nur gut werden.

Von »Avengers« zu »Watchmen« zu »Watcher«, der absolut nichts mit dem Film davor zu tun hat. Ein bisschen »Das Fenster zum Hof« und noch ein bisschen mehr HitchCOCK Suspense gibt es hier stattdessen. Die Hauptfigur, gespielt von Maika Monroe (»It Follows«) bemerkt hier einen Stalker im Fenster gegenüber, den sie später auch im Kino und im Supermarkt sieht. Ich hab auch keinen Bock an diesen Orten von Randoms angesprochen zu werden, also völlig verständlich, wenn man das nicht so cool findet. Dazu kommt noch ein bisschen Gaslighting vom Ehemann und man hat einen kleinen, aber feinen Psycho-Horrorfilm.

Interessant wird es am Sonntag, wenn »After Yang« auf dem FFF läuft. Viel muss ich ja wahrscheinlich nichtmehr zu diesem Film sagen. Kogonada hat schon mit seinem ersten Film »Columbus« eine Perle geschaffen, und alles deutet darauf hin, dass ihm das diesesmal wieder gelungen ist. Mit dabei ist auch Colin Farrell (»The Lobster«, »In Bruges«). Da dieser Film sehr wahrscheinlich keinen Deutschlandstart bekommen wird, ist das Fantasy FilmFest eine der wenigen Möglichkeiten ihn auf der großen Leinwand zu sehen. Dazu kommt der Premium Zeitspot am Sonntag um 15:30. Also auf keinen Fall verpassen.

Außerdem gibt es eine Wiederaufführung des Klassikers »Carrie« von Brian de Palma. Also hat man auch hier die einmalige Chance den übernatürlichen Rachehorror im Kino zu sehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist diese Aufführung auch Teil vom Savoy Film Club, das heißt vorweg gibt es ein Trivia Quiz zum Film, einschließlich Preise.

Zuletzt gehts von der geerdeten Prom Queen hoch in die Luft und mal wieder nach Südkorea. »Emergency Declaration« ist nach »Train to Busan« quasi »Plane to Busan«, auch wenn hier die Gefahr eher terroristischer statt untoter Natur ist. Als eine unbekannte Krankheit auf einem Flug auftaucht und auch sonst alles schief zu gehen scheint, müssen die Menschen an Bord und unter anderem Song Kang-ho (»Parasite«, »Memories of Murder«), der hier einen Polizisten am Boden spielt, irgendwie aus dieser unpraktischen Situation rauskommen.

Zum Schluss noch ein paar Honorable Metions, die zwar interessant wirken, man sich dafür aber nicht unbedingt ein Festival Ticket holen muss:

»The Roundup«: Ordentlich koreanische In-die-Fresse Action. Sequel zu »The Outlaws« mit Ma Dong-seok (»Train to Busan«)
»Medusa Deluxe«: stylischer Friseur Whodunnit. Kann man nur zu sagen: Schöne Haare
»Year of the Shark«: »Jaws« Parodie, mit Marina Foïs, die mich schon in »Some Like It Rare« überzeugt hat
»Sissy«: Horror, der mit Social Media und Influencern abrechnet
»Raven´s Hollow«: Edgar Allan Poe als Soldat und spontaner Detektiv unterwegs
»La pieta«: Guckt euch einfach den Trailer an, das kann ich nicht beschreiben
»Hunt«: Südkoreanisches »Bube, König, As, Spion« mit eher mittelmäßigen Kritiken
»Piggy«: »Carrie«, aber weniger übernatürlich, dafür in Spanisch und Arthouse

Ich hoffe bei der Auswahl ist für jeden was dabei und wir sehen uns in Hamburg.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei der Chefetage für diese Möglichkeit bedanken. Genauso wie beim Boden, denn ohne ich würde ich hier nicht stehen.

GaLiGrü Lua

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Fantasy Filmfest Movie

»Emergency Declaration«

This event was held 21th of September 2022 | »After Yang« scored 5 Genusspunkte | @Savoy

»Emergency Declaration« ist nach »Train to Busan« quasi »Plane to Busan«, auch wenn hier die Gefahr eher terroristischer statt untoter Natur ist. Als eine unbekannte Krankheit auf einem Flug auftaucht und auch sonst alles schief zu gehen scheint, müssen die Menschen an Bord und unter anderem Song Kang-ho (»Parasite«, »Memories of Murder«), der hier einen Polizisten am Boden spielt, irgendwie aus dieser unpraktischen Situation rauskommen.

Lua
Song Kang-ho ruft das Special Effects Team, die Partikel im Bild NOCH höher zu schrauben.
https://youtu.be/dNwzw3p6z1U
Trailer zu »Emergency Declaration«
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»After Yang«

This event was held 18th of September 2022 | »After Yang« scored 8,66 Genusspunkte | @Savoy

Kogonada hat schon mit seinem ersten Film »Columbus« eine Perle geschaffen, und alles deutet darauf hin, dass ihm das diesesmal wieder gelungen ist. Mit dabei ist auch Colin Farrell (»The Lobster«, »In Bruges«). Da dieser Film sehr wahrscheinlich keinen Deutschlandstart bekommen wird, ist das Fantasy FilmFest eine der wenigen Möglichkeiten ihn auf der großen Leinwand zu sehen. Dazu kommt der Premium Zeitspot am Sonntag um 15:30. Also auf keinen Fall verpassen.

Lua
“Öfter hier?” “Ich wohne hier.” “Ah.”
Trailer zu »After Yang«