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»Der schlimmste Mensch der Welt«

This event was held on the 5th of June 2022 | »Der schlimmste Mensch der Welt« scored 8,483 Genusspunkte | @Scala


The film’s opening quirky comedy routines give way to something much richer––a startlingly observant, sharp, romantic, provocative, and poignant view of millennial culture and how life comes at you fast.

Ed Frankl in The Film Stage
Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen. Hier finden Sie Hilfe, wenn Sie das Rauchen aufgeben möchten: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Tel.: 01805-313131, www.rauchfrei-info.de.
Trailer zu »Der schlimmste Mensch der Welt«
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Preview Mai

Ja Mai, der Mai ist da. Habe ich den Gag schon mal gemacht? Bestimmt. Werde ich ihn wieder machen? Auf jeden Fall. Jedenfalls sind es harte Zeiten. Einige sind an Corona erkrankt, wir sollten nicht mit Genesung rechnen. Während der vollmotivierte Hanseat alles guckt, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, äußerten immer mehr Mitglieder, dass sie kein oder kaum noch Interesse am Kino haben. Wir hatten schon bessere Zeiten. Gleichzeitig haben wir immer mehr Merch, Spezialaktionen und Technik. Baumannconsulting zersetzt und vergoldet sich gleichzeitig. Mal sehen, ob wir das Sommerloch überleben oder noch exklusiver als die Astor-Begrüßungsdrinks daraus hervorgehen. Bevor sich der Schlund der Strandbesäufnisse und Sonnenscheintrips auftut, kommt noch der kleine Mai. Während in Cannes die neuesten und heißesten Kandidaten auf den Markt geschleudert werden, räumen wir die Restbestände aus den Regalen. Und hinten an der Wand im Schatten warten feine Delikatessen, manchen mit langer Haltbarkeit, manch frisch wie vom Fischmarkt.

Der Erste ist insofern alt, als das der JFK ihn bereits letztes Jahr bei der Deutschlandpremiere in Hamburg sichten konnte. Mit 8,33 Genusspunkten schaffte es »Memoria« auf Platz 8 der 2021er Jahresliste. Das neue Meisterwerk vom Thailänder Apichatpong Weerasethakul (»Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben«) reist zusammen mit Tilda Swinton nach Kolumbien und meditiert dort in der tropischen Hitze über Schlaflosigkeit, verstörte Erinnerungen und mysteriöse Geräusche. Atmosphärisch, hypnotisch, geheimnisvoll. Jetzt in ausgewählten deutschen Kinos, darunter auch Hamburg. Ausführliche Besprechung hier.

Danach bleiben wir im Jetsetlife und cruisen rüber in eines unserer Lieblingsränder, den Iran. Und wenn die Iraner zwei Dinge können, dann moralische Konflikte und Arbeit mit Kindern. Und kaum einer kann so gut mit Kindern wie Majid Majidi. In seinem jüngsten Film »Sun Children« geht es um eine kleine Bande von Kindern, die am Rande des täglichen Überlebenskampfes um schnelles Geld auf eine Schatzsuche gehen. Zauberhaft, feinfühlig, aber doch im harten Realismus der iranischen Schule. Classic JFK-Stuff, auch wenn in letzter Zeit niemand außer ab und zu Felix und LB Bock hatte. Scheiß Rassisten (Mond-Smiley mit Quadratbärtchen).

Apropos Nazis: Willkommen in Alemania. Das unbeliebteste Filmland des größten und prestigeträchtigsten deutschen Kinoklubs. Diesmal aber was Besonderes, abseits von NS und DDR. Mit »Blutsauger« bekommen wir einen Vampirfilm. Einen ziemlich schrägen Vampirfilm. Auf Letterboxd schreibt jemand “If Buñuel ran a podcast about Twilight and Rosa Luxemburg”, ein anderer wirft sogleich Roy Andersson, Wes Anderson, Godard und Jarmusch in den Raum. Klingt alles wunderbar exzentrisch, trocken komisch, völlig wild und dann auch noch mit Lilith Stangenberg, der werdenden Königin der deutschen Nieschen-Hardcored-Avantgarde. Voll Bock.

Für alle, die beim Stichwort ‘deutscher Film’ abgeschaltet haben, können jetzt wieder einschalten, auch wenn wir beim Blutig-Saftigen bleiben. Horror-Fan-Liebling Ti West ist mit einem neuen Streifen zurück, diesmal aus dem Hause A24 mit Mia Goth (»Emma«, »High Life«). In »X« geht es ganz oldschool, also quasi auch richtig cool zu Sache. Eine Truppe junger, motivierter Amis, eine Porno-Filmcrew strandet irgendwo im Nichts bei einer entlegenen Hütte und dann gehts in die fiese Fresse. Kein Horror für die ganz anspruchsvollen Connoisseure, aber auch alles andere als Netflix-Schmonz. Endlich mal wieder voller Genrespaß. Mit Äxten. Und Porno. Geil.

Der letzte Kinostart hat auch ein X im Namen: »Maixabel« ist ein spanischer Politthriller über die baskische Terrororganisation ETA, ihre Opfer und Vergebung. Großes Schauspiel, ein bisschen spanische Geschichte, überhäuft mit Goya-Nominierungen (der wichtigsten spanische Filmpreis). Kleine gute Sache, kann man gut mal ins Scala für einbiegen.

Noch eine Streamsache von MUBI: Vom portugiesischen Meister Miguel Gomes gibt es einen Film namens »The Tsugua Diaries« über drei Leute, die ein Gartenhaus für Schmetterlinge bauen (???). Keine Ahnung, was einen da erwartet, aber Gomes’ magischer Realismus schafft es aus den absurdesten Schlichtheiten die märchenhafte Traumwelten voller wunderbarer, kleiner Lyrik aufzumachen mit verdammt exzentrischen, wenn auch leisem Humor. Und es wird wohl auch irgendwann geskatet. Wurde immer wieder als eine der Top-Filme unter Verarbeitung der Pandemiesituation gepriesen.

Das ist es, nichts Großes, wobei der Weerasethakulfilm schon irgendwie groß ist, aber naja, ist halt nur bedingt neu. Dafür in meinen aber auch keine Hänger mit dabei. Eher was für die Arthousefreunde mit feinen Gaumen. Aber immerhin auch einma eine schöne Kelle Genregulasch mit ordentlich Stückchen. Guten Appetit!

Ihr JFK-Präsident

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Movie

»The Tsugua Diaries«

This event was held on the 31st of May 2022 | »The Tsugua Diaries« scored 7,33 Genusspunkte | @JFK-Plaza


A wistful and sunny antidote to lockdown blues, Maureen Fazendeiro and Miguel Gomes’s infectious summer tale blurs the line between cinema and life.

The Tsugua Diaries is a hangout film in the process of being at once made and unmade, where the line between life and cinema is enchantingly hazy. While it may have begun as an “in between” project, it succeeds as a triumph of the imagination and is one of the most restorative films of the year.

Andréa Picard für TIFF
Schön einen reingedült in der AnBAUCONS-Ganja-Plantage LESGOOOO
Trailer zu »The Tsugua Diaries«
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Movie Special Event

»Belle«

This event was held on the 12th of June 2022 | »Belle« scored 6,25 Genusspunkte | @Filmpalast


Mamoru Hosoda’s cyber fairy-tale is basically wall-to-wall bangers, all backdropped by virtual worlds that wash over you in waves of world-building so detailed and epic, they’d make William Gibson’s eyes pop.

Phil de Semlyen in Time Out
LB öffnet den Quellcode und hackt das Johanneum (erneut!)
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Movie

»Fresh«

This event was held on the 26th of April 2022 | »Fresh« scored 5,75 Genusspunkte | @JFK-Plaza


Cave has an imaginative sense of camera placement, and she’s an expert at inserting ultra-close-up shots at precisely the right moment to induce a laugh, gasp, or shiver. Her camera is always in service of the story, rather than distracting from it with artifice.

Natalia Winkelman in IndieWire
Ein zwielichtiges Date im Lichtdimmer-Diner
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Movie

»Apollo 10 ½«

This event was held on the 8th of April 2022 | »Apollo 10 ½« scored 7,22 Genusspunkte | @JFK-Plaza


This semi-autobiographical sketch isn’t really a story at all so much as a sweetly effervescent string of Kodachrome memories from the filmmaker’s own childhood — the childhood of someone who was born in a place without any sense of yesterday, and came of age at a time that was obsessed with tomorrow.

David Ehrlich in IndieWire
LB hat endlich seine Rakete gestartet. Ein paar Schüler sind verstört, dass er sein ‘Der Unsichtbare’-Cosplay trägt.
Trailer zu »Apollo 10 ½«
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Movie

»The Bubble«

This even was held on the 12th of May 2022 | »The Bubble« scored 1,5 Genusspunkte | @JFK-Plaza


Das war es mit dem Kino, aber das war es noch nicht mit den massigen Mukel-Monat. Wir schwenken rüber zum Streaming. Auf Netflix bekommen wir nämlich Judd Apatows neue Komödie »The Bubble«, mit der er dieshalb, natürlich stargespickt, die Blockbuster-Filmproduktion, zumal unter Coronabedingungen, durchleuchtet. »The King of Staten Island« zeigte zuletzt erneut, dass der Mann clevere Comedy in überlänge kann, schön schräge Charaktere zu erfinden weiß und plumpe Albernheit mühelos umsegelt. Nicht der übliche Netflix-Rotz, trotz grünem Schleim.

Joris
Dino (rechts) nugget (links)
Trailer zu »The Bubble«
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»Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush«

This event was hold 30th of April 2022 | »Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush« scored 8,55 Genusspunkte | @Eldorado


Here is an orgiastic work of slaphappy genius that doesn’t operate like a narrative film so much as a particle accelerator — or maybe a cosmic washing machine — that two psychotic 12-year-olds designed in the hopes of reconciling the anxiety of what our lives could be with the beauty of what they are.

David Ehrlich in IndieWire
Bauconskunden auf ihrem langen Flug ins Singapurer Outdoor-BaumannSPA (Sitzbeschriftung fehlgedruckt).
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»Everything Everywhere All at Once«

This even was held on the 17th of May 2022 | »Everything Everywhere All at Once« scored 8,621 Genusspunkte| @Filmpalast


Here is an orgiastic work of slaphappy genius that doesn’t operate like a narrative film so much as a particle accelerator — or maybe a cosmic washing machine — that two psychotic 12-year-olds designed in the hopes of reconciling the anxiety of what our lives could be with the beauty of what they are.

David Ehrlich in IndieWire
Wabbelfingerige Windhosenfiger wabbeln wunderlich (v.l.n.r.)
Trailer zu »Everything Everywhere All at Once«
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»The Northman«

This event was held on the 24th of April 2022 | »The Northman« scored 5,4 Genusspunkte | @Filmpalast


Gewohnt sind wir Wahnsinn auch bei Robert Eggers (»The VVitch«, »Der Leuchtturm«), doch diesmal scheint er völlig am Rad zu drehen. Er hat die Leuchtturminsel verlassen und ballert jetzt mit »The Northman« ein Wikinger-Rache-Epos irgendwo zwischen blutrünstiger Härte und phantasmagorischen Mythologie-Mash-Up ein ganz dickes Ding raus. Wenn im Trailer jemand einen Speer fängt und zurückwirft, bekomme ich schon ein wenig Angst, dass das alles etwas zu drübber werden könnte. Drehbuch wurde von Eggers selbst und dem »Lamb«-Autor verfasst, was auch gemischte Erwartungen bei mir weckt. Aber die gewaltigen Bilder und der Cast, sowie den Kredit, den Eggers mit »Der Leuchtturm« bei mir erworben hat, zwingen mich unweigerlich rein. Und wenn Eggers, eine der vermutlich vielversprechndsten Newcomer des Gegenwartskinos, ruft, dann kommen sie alle. Alexander Skarsgård, Anya Taylor-Joy, Ethan Hawke, Nicol

Joris
Lennart B. ist ein SEHR großer Fan des Films »Wolfwalkers«.
Trailer zu »The Northman«