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»maboroshi«

This event was held on the 22nd of January | »maboroshi« scored 6,366715714285714 Genusspunkte | @Netflix


Following an explosion at a factory that mysteriously freezes a town in time, two students encounter a mysterious feral child, spurring an impulse of love fueled by the frustration of their daily lives that begins to upend their world.

MUBI
Julia (repräsentiert über drei Jahre hinweg) mit schweren Augenverletzungen, nachdem sie noch einmal Rhunicorny angeschaut hat.
Trailer zu »maboroshi«
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Movie

»Foe«

This even was held on the 18th of January | »Foe« scored 7 Genusspunkte | @Prime


Perverse as it is to cast two of the world’s most talented young actors as the two sides of a curdled marriage, Mescal and Ronan both excel at sinking into themselves, with the latter’s irrepressible force of will squeezing against the walls of the musty farmhouse as if her life were a shoe five sizes too small.

David Ehrlich auf IndieWire
Julia, nachdem Joris seine 1/2-Stern-Review für»Suzume« hochgeladen hat.
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Movie Upcoming

»Poor Things«

In theatres 18th of January | @Scala


Bella Baxter ist ein Wunder. Von den toten wiedererweckt kauert sie vor einem Klavier und stupst mit argwöhnischer Neugier die Tasten an. Sie muss viel lernen. Denn ihr Schöpfer, der absonderliche Chirurg Godwin Baxter, hat ihr das Hirn eines Fötus gegeben. Er fand ihn im Schoß ihrer aus den Wassern Glasgows gefischten Leiche. Mit dem frischen Verstand eines Neugeborenen springt Bella Baxter in die viktorianische Welt und auf die bisweilen etwas überforderten Männer, die von diesem eigentümlich Geschöpf frappiert sind. Denn trotz Kinderverstand hat Bella nicht nur den Körper einer Frau, sondern auch deren Libido.

Joris auf Letterboxd
Eine Tanzgesellschaft, kurz bevor jemand (Joris, Bildmitte, getarnt mit Perrücke, sonst sein normales Party-Outfit), Death Grips in die Playlist gepackt hat.
Trailer zu »Poor Things«
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Movie Upcoming

»Olfas Töchter«

In theatres 18th of January | @Lua wird schon was finden, schrei(b)t ihn an


It’s frequently an uncomfortable watch and, at points, prompts prickly ethical questions about the potential for the re-traumatisation of documentary subjects. But, perhaps more unexpectedly, this bold and confrontational film is also joyous, playful and in some ways even empowering.

Wendy Ide in Screen Daily
Rottöne, absteigend auf Lippen (v.l.n.r.)
Trailer zu »Olfas Töchter«
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Preview

Preview Januar

Bei den guten Vorsätzen für 2024 schrieben die allermeisten JFK-Mitglieder, dass sie unbedingt bei mir Kino-Versammlungen teilnehmen wollen. Wohl an, dann mal ran an den Speck, das Jahr ist eröffnet. Wie viele Liste wollt ihr dieses Jahr auf eure Liste schaffen? Und welche dürfen nicht fehlen?

Bei hoffentlich niemandem wird das neue Kunstwerk aus dem Hause Ghibli fehlen. »Der Junge und der Kranich« ist sicher nicht nur einer der Top-Titel des Monats, sondern des Jahres überhaupt. Bei der Wien-Premiere rastete der Saal schon beim Logo aus. Es folgt eine märchenhafte Fabel zwischen Kriegstrauma und Zaubertürmen, in die sich ein kleiner Junge flüchtet. Denn ein blauer Kranich neckt und lockt ihn. Was ihn erwartet ist wieder so magisch, bunt und kreativ wie »Chihiro«, doch nicht bloß mehr vom gleichen. Der Meister Miyazaki raffiniert es weiter mit europäischer Kunst und Kultur von Impressionisten bis Mussolini, jedoch nur um noch tiefer in die Seele seiner japanischen Heimat einzudringen. Verdientermaßen ausgezeichnet mit der Goldenen Schnecke für den Besten Animationsfilm 2024. (Spoilerfreier) Viennale Ersteindruck hier.

Nicht ausgezeichnet wurde »Priscilla« bei den Schnecken, dafür bei den Löwen in Venedig. Sofia Coppola (»Lost in Translation«, »On the Rocks«, »The Virgin Suicides«) nimmt sich den King of Rock’n’Roll vor, nur eben aus der Perspektive seiner kindlichen Geliebten. So verquickt sie das Star-Porträt von Aufstieg und Fall mit einer Coming-of-Age-Romanze, die träumerisch wie abgründig ist. In prachtvollen Bildern geht Coppola damit mitten ins modrige Herz des ur-amerikanischen Elvis-Mythos. Und mit Cailee Spaeny und Jacob Elordi betreten damit zwei neue Sterne am Hollywoodhimmel das Parkett. Nicht Coppolas bester Film für meinen Geschmack, aber erneut eine sublime Analyse von Zwischenzeiten und Zwischenräumen auf dem Weg vom anhänglichen Mädchen zur eigenständigen Frau.

Noch kräftiger feministisch wird es nach ihrem MeToo-Thriller »The Assistant« erneut bei Kitty Green. Für »The Royal Hotel« schickt sie Julia Garner und Jessica Henwick in die australische Wüste, wo sie in einer Bar arbeiten sollen. Doch erweist sich das Klima in der Bergarbeiter-Domäne als ziemlich grimmig. Und im Outback hört dich keiner schreien. Ein Festival-Geheimtipp, der vor allem für seine energetischen Hauptdarstellerinnen gefeiert wurde. Endlich mal wieder gutes Indie-Thrillerkino mit starken Frauen für starke Frauen (und Herren) mit starken Nerven.

Noch mehr Frauen gibt es bei der Tunesierin Kaouther Ben Hania. Bislang konnte mich die gefeierte, oscarnominierte Regisseurin zwar so gar nicht überzeugen, doch möchte ich euch nicht ihren neuen Film »Olfas Töchter« vorenthalten. Zumal dieser Dokumentarfilm einen überaus originellen Ansatz hat: Aus einer Familie verschwinden zwei von vier Töchtern. Mutter Olfa bekommt sie jedoch wieder. Nur anders als gedacht: Denn zwei Schauspielerinnen schlüpfen in die Rollen. »The Rehearsal« auf Arabisch, das klingt schon verdammt interessant.

Noch interessanter ist aber die wohl stärkste Frau diesen Monat: Mit ihrer finstren Barbie Bella Baxter steht Emma Stone (»The Favourite«, »La La Land«, »Birdman«) ganz vorne im Oscar-Rennen. Und sie gibt wirklich alles, mit jeder Muskelfaser. Und die Rolle gibt es her: Denn Bella ist eine Art Frankenstein-Braut, erweckt von den Toten, nur mit dem Gehirn eines Fötus. So lernt sie die Welt neu kennen, vorurteilsfrei und wissbegierig. Nur ist ihr Fleisch von einer ausgewachsenen Frau nicht minder gierig als ihr infantiler Verstand. Und das überfordert auch die abgebrühtesten Chirurgen und Casanova um sie herum. Der neue Film von Yorgos Lanthimos (»The Killing of a Sacred Deer«, »The Lobster«, »The Favourite«) hat nicht nur das Festival von Venedig gewonnen, sondern auch bei den Goldenen Schnecken, wo die abstruse Komödie stolze vier Trophäen nach Hause tragen konnte. Die schönste Schnecken davon bekam Mark Ruffalo (»Avengers«, »Spotlight«, »Dark Waters«), der hier Kens abgewichsten Rammel-Cousin spielt. Doch egal ob Kostüm, Kulisse oder Musik, alles an »Poor Things« ist der Wahnsinn. Was erwartet man sonst bei dem irren Griechen? (Spoilerfreier) Viennale Ersteindruck hier.

Wer weniger Sex, aber dennoch sexy Menschen sehen will, der kann auf Prime vielleicht mit »Foe« beglückt werden. Garth Davis schickt Saoirse Ronan und Paul Mescal in eine Sci-Fi-Dystopie, wo sie auf einem kleine Stück Land ein eher hoffnungsloses Dasein in den letzten Stunden der Menschheit fristen. Doch da klopft ein Angebot an ihrer Tür für ein neues Leben, das jedoch nicht beide anlächelt. »Foe« bekam leider sehr gemischte Kritiken, doch ich möchte mal reinschauen. Alleine für Saoirse.

Ebenfalls aus der Kategorie Mal Reingucken, sind zwei Starts auf Netflix: Zum einen ein Anime namens »maboroshi«, wo eine explodierende Fabrik nicht nur eine Kleinstadt, sondern auch eine junge Liebe aus der ihnen bekannten Realität reißt, zum anderen noch ein Science-Fiction-Streifen namens »The Kitchen«, wo Daniel Kaluuya dystopische Gentrizifierung im London von 2044 inszeniert. Gab bislang wenig Reaktionen zu beiden, die aber tendenziell positiv. Wenn man schon an mehr Versammlungen teilnehmen will, dann möchte ich auch Gelegenheit dazu geben.

Nach dem »Barbie«-Jahr fühlt es sich doch gut an, mit vielfältigen Powerfrauen ins neue Jahr zu starten, oder? Ich hoffe, der JFK wird als Antwort darauf nicht nur das Jungs-Abenteuer vom alten Japaner gucken. Doch ich hab Hoffnung in euch tapfre Krieger*innen! Macht mich stolz, macht euch stolz, macht Baumannconsulting stolz! LB bucht euch Karten für alles, wenn ihr ihn fragt. Denn Baumannconsuling is always by your side.

Noch norddeutsche Grüße

Euer JFK-President

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»The Royal Hotel«

This event was held on the 4th of January | »The Royal Hotel« scored 7,575 Genusspunkte | @Abaton


Garner and co-star Jessica Henwick navigate the picture’s mixture of drama, suspense and horror superbly, leaving the audience fearful that this slow-burn powder keg will eventually go off — although we’re not sure who the casualties will be.

Tim Grierson in Screen Daily
Die Barkeeperin, wenn sie der sechste langhaarige Mann sie diese Woche kichernd nach einem Doppel-LO fragt.
Trailer zu »The Royal Hotel«
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Movie

»Der Junge und der Kranich«

This event was held on the 4th of January | »Der Junge und der Kranich« scored 8,934 Genusspunkte | @Filmpalast


Hayao Miyzakai ist einer dieser vielen Filmemacher, die schon länger jedem Film das Pathos geben, dass es ihr letzter ist. Was man ihm aber zugestehen muss: Jeder dieser Schwanengesänge wäre ein würdiges Crescendo für die wohl bedeutendste Karriere der Animationsfilmgeschichte gewesen. Nun lässt Miyazaki einen Reiher singen. Und sollte der Vorhang diesmal wirklich fallen, so wäre das Œuvre wirklich so komplett wie nie.

Joris auf Letterboxd
Einstein (rechts) und Oppenheimer (links) und ein Stein (oben).
Trailer zu »Der Junge und der Kranich«
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JFK Adventskalender 2023

Türchen 24

Das Schöne an Weihnachten ist ja, dass es verlässlich jedes Jahr wieder kommt. Und genauso verlässlich wiederkehrend in diesem Kalender ist Alice Rohrwacher. Schließen will ich mit ihrem oscar-nominierten Kurzfilm »Le Pupille«. Diese zauberhafte kleine Weihnachtsfabel entführt uns in ein katholisches Mädcheninternat, wo die kleinen Schülerinnen zwischen Krippenspiel und Kommunion große Augen bei einem großen roten Kuchen machen. Was es mit diesem großen roten Kuchen auf sich hat und wie die kleinen rebellischen Mädchen an ihn ran kommen wollen, das könnt ihr ganz einfach auf DisneyPlus erfahren. Und seht: Ich habe den Kalender mit einem echten Weihnachtsfilm beendet! Ich hoffe, ihr hattet alle Spaß und eine schöne, cinematorische Weihnachtszeit. Schreibt gerne eure schönste Weihnachtsentdeckung in die Kommentare.

Frohe Weihnachten

Euer JFK-President

Das Baumannconsulting-Franchise JFK ist auch anderswo erfolgreich: In ganz Europa gründen sich vom cinematorischen Partissement inspiriert immer mehr JorisHatrechtSchulen, kurz JHS.
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JFK Adventskalender 2023

Türchen 23

Nachdem man das Jahr und auch einen Großteil der Adventszeit in allen Eckend er Landkarte verlebte, zieht es einem zum Fest wieder zurück in die alte Heimat. Für einige Leser dürfte dies der sowieso immer kühle Norden sein. Heiß her geht es aber in einigen Ecken der Hanse-Metropole Hamburg. Dies zeigt auch der herrliche Dokumentarfilm »Heiligabend auf St. Pauli« vom Kamera-Veteranen Klaus Wildenhahn. Für einen Abend taucht er mit uns in den Kneipensuff der späten 60er ein, der auch und gerade am heiligen Abend keine Nüchternheit findet. Dabei entdeckt man aber allerlei Ernüchterndes…

Ein Zeit- und Stimmungsporträt der Bundesrepublik, wie man es nur selten findet, es wohl aber noch immer erschreckend aktuell sein mag. Wer statt Christkind lieber Kippenstopfer und Konjakschwenker mag, der ist hier genau richtig.

Sind das Ihre Eltern? Schauen Sie nochmal genau hin.
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JFK Adventskalender 2023

Türchen 22

Mein Vater hat mich damals, als wir bei unserem Weihnachtstreffen »Explosion des Schweigens« guckten mehrmals mit diesem Blick fragend-genervter Skepsis angeguckt und gestöhnt: “Ein Weihnachtsfilm?”. Doch ein Junger Film Klub e. V. lässt sich von derartigem Genörgel alter weißer Männer nicht beirren. Dieser kaltschnäuzige Hardboiled-Gangsterthriller gibt der Weihnachtsbeleuchtung nicht nur einen stimmungsvollen Noir-Effekt, er spielt rein faktisch an Weihnachten! Sein desilusionierendes Bild eines festlich verkleideten New Yorks spielt sich deswegen so effektiv aus, weil diese Perle des US-Genrekinos ihre Schauplätze wie kaum ein zweiter Film zu nutzen weiß. Zwischen Zuggleisen, muffigen Wohnungen mit Rattengequiek und ranzigen Gassen muss sich ein Auftragskiller aus Cleveland an die Mafia ranmogeln. Doch natürlich ist das nicht so einfach. Und wir bekommen mehr Gelegenheit, die durch das niedrige Budget oportunen Originalschauplätze einzuatmen. Man schmeckt den Frost, den Schneematsch, den überzuckerten Glühwein. Wie der Protagonist selber sagt: “Lose yourself in the Christmas spirit with the rest of the suckers”. Wer noch immer nicht in Stimmung ist und gerne genau wie Martin Scorsese oder Paul Schrader von diesem lange vergessenen Meisterwerk inspiriert werden will, der kann dies hier in akzetabler und angebrachter Qualität tun.

Beweisstück A in Hintergrund: DA IST WIRKLICH WEIHNACHTEN. ICH BIN NICHT PARANOID.