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November Preview

ACHTUNG!

DIESER BEITRAG WURDE VOR DEM ZWEITEN LOCKDOWN VERFASST! EVENTUELL SIND GAGS SCHLECHT GEALTERT UND ANGABEN ÜBERHOLT!

ACHTUNG!

Mademoiselles & Monsieurs,

Klopf Klopf! Wer ist da? Genau: Der beste Monat des Jahres! Das kirstliche Weihnachtsfest schneit schon durch die Türschwelle herein, die Dunkelheit ummantelt die Tage immer früher wie eine zartbittere Schkoladenglasur. Währenddessen werden die Kinos in Bayern geschlossen und die Kinder weinen rum, weil in Hamburg ein paar Leute rumhusten. Dennoch lassen wir uns davon den Deluxe-Burger unter den Monaten nicht vermiesen und genießen weiterhin cinematorische Götterspeise, die diesmal sogar fast ausschließlich auf Lüneburger Silbertabletten angewackelt kommt. So denn: Wolle mer se reinlasse? Narrhalla-Marsch!

Gleich zum Anfang gibt es eine Leibspeise des JFKs: Ein iranisches Moraldrama. Mohammad Rasoulof (»A Man of Integrity«) ist zurück mit seinem undercover gedrehten Episodenfilm »Doch das Böse gibt es nicht«. Ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären diese Jahres erzählt der Iraner diesmal gleich von mehreren moralischen Dillemata in seinem Heimatland, deren zentrale Themen Gehorsam und Verweigerung sind. Ein recht persönliches Thema für Rasoulof, der mit Berufs- und Ausreiseverbot belegt ist und auf Vollziehung seiner Haftstrafe wartet und sich dennoch nicht vom Filmemachen abhalten lässt.

Noch östlicher als der Iran liegt die Mongolei, aus der der nächste Film des Monats stammt. Eine für uns eher fremde Welt, die maximal unserer ehemaligen Nepal-Botschafterin in Teilen vertraut sein könnte. Doch genau dort siedelt »Die Adern der Welt« seine Geschichte an. Auf den weiten Ebenen und kargen Hügeln des Landes erzählt die renommierte mongolische Regisseurin Byambasuren Davaa eine Geschichte von persönlichen Träumen und gesellschaftspolitischer Ausweglosigkeit. Ein Blick auf eine vermutlich den meisten unbekannte Welt und verdammt schöne Landschaften.

Die Konservativen werden meckern, dass das alles so viel langweilige Arthouse-Kunstscheiße aus irgendwelchen abgelegenen Winkel der Welt ist. Kein Problem, »Schlaf« ist aus heimischen Anbau. Der Streifen widmet sich dem Heimathorror und siedelt so in Hamburg einen ziemlich wilden Horror-Psychothriller an. Hauptrolle Sandra Hüller (»Toni Erdmann«), alleine dadurch schon ein Pflichtfilm.

Ebenfalls sehr spannend wirkt »Was geschah mit Bus 670?«. Der Mysteryfilm aus Mexiko beschäftigt mti dem Verschwinden von ganzen Busladungen von Menschen im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet. Beim Suncance-Filmfestival ausgezeichnet mit dem Drehbuch- und dem Publikumspreis.

Und wo wir gerade schon an der Grenze waren, klettern wir doch kurz über die Mauer in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort lebt Jude Law (»eXistenZ«, »Sherlock Holmes«, »Gattaca«) den amerikanischen Traum und schwimmt nur so in Geld und Erfolg. Jedoch droht er seine Familie darin zu ertränken. Daraus entwickelt sich mit »The Nest« ein ziemlich fisnteres Ehedrama, in dem Carrie Coon (»Fargo«-Staffel 3) der krankhaften Gier ihres Mannes gegenüber steht.

Größenwahn, Reichtum, Selbstzerstörung. Damit kommen wir bei »Citizen Kane« bzw. bei »Mank« an, dem großen Sahnehäubchen mit Kirschen, Schokoladensoße, Streuseln und Krokant des Monats. David Fincher (»Sieben«, »Fight Club«, »The Social Network«, »Zodiac«, »Mindhunter«) ist nach sechs langen Jahren wieder zurück auf der großen Leinwand und bringt uns den letzten und vielleicht gewaltigsten Anwärter für den Titel des Film des Jahres. »Mank« erzählt die Geschichte von Herman J. Mankiewicz, dem Ko-Autor von Orson Welles’ »Citizen Kane«, dem laut Kritikern bedeutendsten Film aller Zeiten. In malerischem Schwarz-Weiß belebt Fincher das alte Hollywood wieder und erzählt von den vernichtenden Exzessen und finsteren Abgründen in den goldenen Zeiten der Traumfabrik. Mit dabei sind Oscarpreisträger Gary Oldman (»Léon, der Profi«, Nolans »The Dark Knight«-Trilogie, die »Harry Potter«-Reihe), Amanda Seyfried (»Twin Peaks: The Return«, »First Reformed«) und Lily Collins. Für die Musik zeichnen sich Trent Reznor und Atticus Ross (»The Social Network«, »Waves«, »Mid90s«) verantwortlich.

Hoffen wir, dass wir das alles auch im Kino sehen können. Jeder Film könnte vorerst der Letzte sein. Ergo: Zuschlagen!

Hochachtungsvoll

Ihr JFK-Präsident und Messis

J.C.

i.A. L.B., bekannt vom Sticker am Scala-Mülleimer

Trailer: https://www.youtube.com/embed/videoseries?list=PLUlw4ADVtTQL_bo5CbZNmL6kTI6Ufs7Qx

By JFK-President (Official)

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