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Preview Juni

Liebe Aktionär*innen,

Es ist Sommer, zumindest im Süden des mitteldeutschen Sibiriens. Klassischerweise die Phase, wo das Kino ein Loch bekommt, aber tatsächlich bekommen wir zum Strandwetter nochmal eine schöne große Kühlkiste voll mit buntem Kinoeis zum leerlutschen. Und da der Sommer näherrückt: JFK-Meet-Up 2023? Bitte Vorschläge in die Kommentare. Wobei der einst cinematorisch angepflanzte Stamm ja mittlerweile auch so von selbst zwischen Beeren und Bällen blüht. Das Sekretariat des Präsidenten bittet vielmals um Nachsicht hinsichtlich seines terminlich bedingten Fernbleibens (auch bei den letzten Monat insgesamt rar gesäten Kinoversammlungen). Es wird auf Besserung gehofft.

Nächster Absatz betriebsintern, für Filme direkt zum übernächsten springen.

In eigener Sache: Ich weiß nicht, inwieweit die Website überhaupt noch genutzt wird (gerne Rückmeldung dazu), doch gestaltet sich die Pflege aktuell etwas schwierig. Da ich zu den Events zuletzt weniger Kontakt hatte, hab ich die dazugehörigen Seiten lange nicht nach den Treffen aktualisiert, die Kategorien geordnet etc. Intern gab es schon Anfragen, ob man das umdeligieren könnte, aber bislang leider fruchtlos. Daher zwei Fragen: Will jemand bissl Website mithelfen? Vor allem aber: Lohnt es noch, das aktuelle Modell beizubehalten? Guckt noch jemand auf die Seite? Also ernsthafte Frage? Als Kommunikationsplattform und Archiv eigentlich ganz schön, aber weiß nicht, für wie viele das noch von Interesse ist. Gerne auch dazu in Kommentaren oder Gruppe melden.

Apropos archivarisch: Auf dem Fantasy Filmfest schon gesehen, aber vielleicht ist »Pearl« auch für den Rest interessant. Obwohl es das Prequel zum letztjährigen A24-Slasher »X« ist, funktioniert der Film auch völlig ohne den anderen Ti-West-Streifen je gesehen zu haben (Jasmin- und Felix-approved). Die Geschichte eines etwas irren Farmmädchens während der Spanisches Grippe, das von einer großen Karriere als Tänzerin beim Film träumt, wird dank Hauptdarstellerin Mia Goth (»High Life«, »Emma.«) zum furiosen Charakterdrama. Gut umgesenst wird dennoch, für alle Genrefreunde. Großer Spaß, gerade auf der Leinwand dank der knalligen Bilder! Mehr hier.

Wer nachvollziehbarerweise nicht Urlaub auf einer entlegenen Südstaatenfarm machen will, für den habe ich der goethischen Seelen Traum: Bella Italia. In »Nostalgia« wird das Drama um einen Mann, der in seine Heimatstadt Neapel zurückkehrt dadurch ein wenig mit Gangsterpfeffer gewürzt, dass sein enger Freund in der lokalen Unterwelt aufgestiegen ist. Atmosphärisch dicht regnen Musik und Bilder auf die heißen Straßen, waschen aber das Blut der kühlen Freundschaftsfabel nicht weg. In Cannes damals gut besprochen, mit Pierfrancesco Favino (»Il traditore«) in der Hauptrolle.

Manche wollen vielleicht auch nicht mit ihren zweilichtigen Freunden und deren Pferdekopf im Hotelbett schlafen, sondern teilen sich die Rechnung lieber mit ihrer Familie. Für die gibt es »The Adults« mit Michael Cera (»Scott Pilgrim«). Ein kleiner Film über Kleinstadt-Poker-Profi Eric, der eines Tages in seine alte Heimat zurückkehrt und nun etwas unbeholfen mit seinen entfremdeten Schwestern klarkommen muss. Feiner kleiner Film, der sicher einer der angenehmsten Überraschungen für mich auf der Berlinale war. Großartiges Ensemble, das sich die ganze Zeit mit sehr verspielten Gemeinheiten anfaucht in dieser warmherzigen Tragikomödie. Für Mumblecorefreunde (sowas in der Art von »Frances Ha« oder »Lady Bird«) auf jeden Fall ein Geheimtipp. Mehr hier.

Etwas verschroben, etwas awkward, doch witzig, doch melancholisch, das bekommt man normalerweise vor allem mit einem: Wes Anderson. Dessen neuer Film nach »The French Dispatch« oder »Grand Budapest Hotel« kommt nun ganz frisch aus Cannes in unsere heimischen Kinos. Für »Asteroid City« macht er diesmal einen besonders pastelligen Ausflug in die Wüst, wo der Weltraumwahn mit Besuchern in Untertassen belohnt wird. Mit dabei unter anderem Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Steve Carell, Jeff Goldblum, Maya Hawke, Jeffrey Wright und und und. Ihr kennt Wes Anderson. Ihr liebt Wes Anderson. Ihr bekommt Wes Anderson.

Statt 20.000 Stars gibt uns der nächste Film etwas ganz speziell für LO: »20.000 Arten von Bienen«. Der kleine spanische Drama rund um eine Mutter und ihre kleine Tochter, beide in eigenen Krisen. Bei der sechjährigen Lucía ist die Krise ganz handfest: Sie hat das falsche Geschlecht zwischen den Beinen. Intensiv gespielt, sehr feinfühlig, Bienen. In Berlin dieses Jahr vielfach ausgezeichnet, leider von mir dort verpasst, jetzt aber die Gelegenheit zum nachholen.

Ebenfalls zum Nachholen, weil anscheinend niemand Lua ins Kino begleiten wollte: »The Five Devils« kommt jetzt endlich auf MUBI. Feuriges Franzosenkino mit Adèle Exarchopoulos, hatte ich an anderer Stelle schon mal vorgestellt. Vielleicht jetzt mit Sofa-Zugang noch attraktiver für jene, die sich bisher noch nicht für entflammte Franzfrauen eingewählt haben.

Und natürlich für die Fantasy-Filmfest-Freunde unverzichtbar: Am 15. Juni startet der Horrorkracher »Bed Rest«. Bei Interesse bitte direkt bei Lua melden, der hat noch Freikarten.

Mindestens mit Wes Andeson dürfte diesen Monat glaube ich etwas dabei sein, wo man einige Gesichter wiedersehen kann. Meldet euch wie gesagt gerne bezüglich eines erneuten JFK-Meet-Ups.

Sonnige Grüße

Euer JFK-President

By JFK-President (Official)

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